Beijing und der Heilige Stuhl – auf der Suche nach einer gemeinsamen Basis

Jeroom J. Heyndrickx CICM

Die Ungleichen Verträge (1842–1860) waren für China das Ereignis, das das Land in seiner gesamten Geschichte am meisten gedemütigt hat. Sie schlugen Wunden im Herzen aller Chinesen, die bis heute nicht geheilt sind. Auch die Geschichte der katholischen Kirche Chinas verlief voller Dramatik. Das Drama des Ritenstreits (18. Jh.) war teilweise durch innerkirchliche Auseinandersetzungen verursacht. Was jedoch die schmerzhaftetsten und bleibend nicht geheilten Wunden unter den katholischen Führern und den Gläubigen hinterließ, waren das Drama des Boxeraufstandes (1900) und die Ereignisse der 1950er Jahre, die in der Kulturrevolution (1966–1976) ihren Höhepunkt erreichten. Diese dramatische geschichtliche Entwicklung hat über die Jahre zu scharfen Konfrontationen und zu einer unfreundlichen Beziehung zwischen Rom und Beijing geführt. Vor dem Hintergrund einer solchen dramatischen Entwicklung dürfen wir es durchaus als Durchbruch ansehen, dass sich die beiden verwundeten Partner – Beijing und der Heilige Stuhl – jetzt in einem Dialog befinden, bei dem sie eine gemeinsame Basis suchen, anstatt die frühere Konfrontation weiterzuführen.
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