Unmittelbar vor den traditionellen Frühlingsfestfeierlichkeiten begann Ende Januar 2020 auch für Chinas Buddhisten eine neue Zeitrechnung. Zum Einzug in das „Jahr der Ratte“, dessen erster Tag am 25. Januar begangen wurde, folgte die Chinesische buddhistische Vereinigung (Zhongguo fojiao xiehui 中国佛教协会, CBV) landesweit den kurz zuvor intensivierten staatlichen Vorgaben zur Bekämpfung der Verbreitung von COVID-19. Davon zeugt auf ihrer Homepage die Sonderseite, die mit Stand von Anfang Februar seither den Ton angibt. Ausgehend von dieser frühen Phase einer weitgehenden medialen Gleichschaltung lohnt sich die genauere Betrachtung des buddhistischen Umgangs mit der unmittelbaren Krise, die anfangs nahezu alle Menschen und Lebensbereiche in ganz China berührte. In einem ersten Schritt soll nachfolgend beleuchtet werden, mit welcher Rhetorik chinesische Buddhisten seither auf die vielschichtigen Herausforderungen reagiert haben.
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