Missionserfahrungen in Taiwan, mit Blick auf das indigene Volk der Tsou

Anton Weber SVD

1. Was hat Sie persönlich motiviert, in die Taiwan-Mission zu gehen?

Antwort: China hatte schon in meinen Studienjahren mein besonderes Interesse gefunden. Einige Schriften (in deutscher Übersetzung) der frühen chinesischen Denker hatten eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Als unser Stifter, der Begründer der Steyler Missionsgesellschaft P. Arnold Janssen SVD (1837–1909), sich entschlossen hatte, eine Missionsgesellschaft zu gründen, dachte er an erster Stelle an China. Der Einsatz in Festlandchina, wo viele Steyler Missionare jahrzehntelang gearbeitet hatten, war nach der kommunistischen Machtübernahme für ausländisches Personal jedoch ausgeschlossen. Dafür öffnete sich in den 1950er und 1960er Jahren in Taiwan (Republik China) eine Tür für die China-Mission. Auch die Steyler Generalleitung entschloss sich auf Drängen ehemaliger Chinamissionare, in Taiwan ein Gebiet für ihren missionarischen Einsatz zu übernehmen. In Übereinkunft mit Bischof Thomas Niu Huiqing (1895–1973), dem früheren Bischof von Yanggu in der Provinz Shandong (einem ehemaligen SVD-Missionsgebiet) und damaligen Apostolischen Administrator der Diözese Chiayi, übernahmen die Steyler Missionare ein Gebiet in der Diözese. Es handelte sich um das Gebiet östlich der Stadt Chiayi mit Einschluss des noch zum Landkreis Chiayi gehörigen Berggebietes mit seiner Urbevölkerung. Es kam zur Gründung der Steyler China-Region (später China-Provinz). Der erste Regional war P. Alois Krieftewirth (1904–1990), der ehemals als Missionar in Henan gearbeitet hatte. Ihm gelang es auch, Bischof Niu das Zugeständnis abzuringen, der SVD die missionarisch-pastorale Betreuung und Verwaltung einer Stadtpfarrei in Chiayi zu überlassen. Auf Betreiben von P. Krieftewirth wurde auch in der Stadt Tainan eine Pfarrei übernommen und in Kaohsiung das sogenannte Deutsche Kulturzentrum errichtet.
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