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Chronik zu Religion und Kirche in China 1. Juli bis 30. September 2012

1. Juli 2012:
Protestmarsch in Hongkong 15 Jahre nach Übergabe
900 Christen versammelten sich in Hongkongs Victoria Park zu einem Gebetstreffen vor dem großen Protestmarsch der Hongkonger Bevölkerung anlässlich des 15. Jahrestages der Übergabe Hongkongs an die VR China. „Es sind 15 Jahre, seit die Hongkonger Erde an China zurückging, aber die Herzen der Menschen sind damit nicht zurückgekehrt“, so Priester Stephen Chan Moon-hung, geistlicher Direktor der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, die das Treffen veranstaltete, bei seiner Ansprache. Während die Menschen beteten, strömten Zehntausende aller Gesellschaftsschichten (nach Polizeiangaben 63.000, nach Schätzungen der Veranstalter 400.000) in den Park, um ihren Marsch zu den Regierungsgebäuden zu beginnen. Dieser war Ausdruck der Unzufriedenheit in der Bevölkerung über die Ernennung von Leung Chun-ying als neuer Chief Executive von Hongkong, den ungeklärten Tod des Bürgerrechtlers Li Wangyang (s. Eintrag vom 10. Juni 2012), Frustration über steigende Wohnungs- und Mietpreise, die Einmischung Beijings in örtliche Angelegenheiten, zunehmende Einkommensunterschiede, aber auch Einschränkungen demokratischer Rechte und Freiheiten. Das Gebetstreffen endete mit einem Segen von Rev. Po Kam-cheong, dem Generalsekretär des Hongkonger Rates der Christlichen Kirchen, und weiteren 16 Priestern und Pastoren, die sich anschließend dem Protestmarsch anschlossen.
Am Morgen nahm der chinesische Staatspräsident Hu Jintao an den offiziellen Feierlichkeiten zum 1. Juli teil, dabei wurde Leung in sein Amt eingeführt (AsiaNews 2.07.; South China Morning Post 2.07.; Hong Kong Sunday Examiner 7.07.).

3. Juli 2012:
China Daily berichtet über geplanten Börsengang des buddhistischen Putuo­shan
Die Putuo Mountain Tourism Devel­opment Co. Ltd. plane, am heimischen Kapitalmarkt 750 Mio. RMB (ca. 92,6 Mio. Euro) zu erzielen. Dies erfuhr China Daily nach eigenen Angaben am 2. Juli von einem Mitarbeiter des dieser Firma übergeordneten Putuoshan-Landschaftsverwaltungskomitees, das wiederum der Stadtregierung von Zhoushan (Provinz Zhejiang) angegliedert ist. Der Berg Putuoshan ist einer der vier heiligen Berge des Buddhismus in China und Sitz zahlreicher Tempel und Klöster. China Daily zufolge ist die Emei Shan Tourism Co. Ltd., die touristische Fazilitäten an einem weiteren heiligen buddhistischen Berg, dem Emeishan, betreibt, bereits seit 1997 an der Börse in Shenzhen notiert. Für den Famen-Tempel in Shaanxi sei 2013 und für den Shaolin-Tempel in Henan 2009 der Gang an die Börse geplant gewesen, aber dann gestoppt worden. Der Artikel zitiert eine Reihe kritischer Stimmen gegen die Kommerzialisierung religiöser Stätten. Ein Vertreter des Staatlichen Büros für religiöse Angelegenheiten namens Liu Wei habe im Juni gesagt, dass solche Pläne die legitimen Rechte der religiösen Kreise verletzten. Und ein Jurist habe darauf hingewiesen, dass das Eigentum religiöser Organisationen nach den „Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“ gesetzlich geschützt sei und deshalb nicht als Besitz einer börsennotierten Firma beansprucht werden könne (China Daily 3.07.; Xinhua 6.07.).

3. Juli 2012:
Vatikan warnt vor den Folgen der geplanten Bischofs­weihe ohne päpstliches Mandat in Harbin
Die von der Kongregation für die Evangelisierung der Völker herausgegebene Erklärung betont, dass die Ernennung von Bischöfen durch den Papst keine politische, sondern eine rein religiöse Angelegenheit sei, die die Einheit der Kirche gewährleiste. Die Bischofsweihe in Harbin sei einseitig geplant und werde zu Spaltungen führen. Das Dokument warnt den Priester Yue Fusheng, dass im Falle einer unrechtmäßigen Weihe für ihn die in Canon 1382 des Kirchenrechts vorgesehenen Strafen [d.h. die automatische Exkommunikation] gelten; diesen setzten sich auch die Bischöfe aus, die die Weihe spenden. Auch die Regierung sei informiert worden, dass der geplanten Weihe die Zustimmung des Heiligen Vaters fehle, [ihr Stattfinden] widerspräche also dem beiderseitigen Wunsch nach einem Zeichen des Dialogs (siehe Wortlaut in der Dokumentation).

4. Juli 2012:
Staatliches Büro für religiöse Angelegenheiten weist Erklärung des Vatikans zurück
Der Vatikan habe auf „rüde und uneinsichtige Weise“ öffentlich Drohungen ausgesprochen, heißt es in der von einem Sprecher des Büros abgegebenen Erklärung. In den 1950er Jahren habe der Vatikan durch Androhung der „Exkommunikation“ die chinesische Kirche gezwungen, den Weg der selbstständigen Wahl und Weihe von Bischöfen einzuschlagen. Dies habe zu einer gesunden Entwicklung der Kirche geführt und sei eine Verwirklichung der Religionsfreiheit. Klerus und Gläubige wünschten sich seit langem, dass Yue Fusheng zum Bischof geweiht werde. Der Vatikan solle Vernunft annehmen und von Drohungen Abstand nehmen, von denen sich Priester und Gläubige Chinas nicht beeindrucken ließen. „Wir sind bereit, mit dem Vatikan alle Probleme, die Frage der Bischofsweihen mit eingeschlossen, zu besprechen. Bis jedoch eine beidseitige Einigung erzielt ist, werden wir ... wie bisher an der Selbstwahl und -weihe der Bischöfe festhalten ... “ (siehe Wortlaut in der Dokumentation).

4. Juli 2012:
Amnesty international: 3 Jahre nach der Niederschlagung der Unruhen in Urumqi vermissen zahlreiche uigurische Familien immer noch Angehörige
Amnesty zufolge haben inzwischen 19 Familien von Vermissten ihre Namen veröffentlicht, es werde aber vermutet, dass die tatsächliche Zahl weit höher liege und die meisten Angehörigen Verschwundener aus Angst vor Repressalien schweigen. Proteste von Uiguren in Urumqi am 5. Juli 2009 wegen des Todes zweier uigurischer Wanderarbeiter in Südchina eskalierten blutig und 197 Menschen, meist Han-Chinesen, wurden getötet. Bei den Massenverhaftungen von Uiguren nach den Unruhen kam es zu „willkürlichen Festnahmen von Hunderten, wenn nicht Tausenden Uiguren“, von denen Dutzende laut Amnesty nie wieder auftauchten. Der jüngste Vermisste war zum Zeitpunkt der Verhaftung 16 Jahre alt. Wang Mingshan, der Leiter der Abteilung für Öffentliche Sicherheit in Urumqi, solle gesagt haben, dass er von 300 Familien um Hilfe bei der Auffindung verschwundener Verwandter gebeten worden sei (Amnesty International 4.07.).

6. Juli 2012:
Bischofsweihe von Yue Fusheng ohne päpstliches Mandat in Harbin
Der Priester Joseph Yue Fusheng (geb. 1964) wurde von Bischof Fang Xinyao (Linyi) zum Bischof geweiht. Mitweihende waren die Bischöfe Meng Qinglu (Hohhot), Pei Junmin (Shenyang), Wang Renlei (Xuzhou) und Yang Yong­qiang (Koadjutorbischof von Zhoucun). Alle Bischöfe sind von Rom anerkannt (Bischof Wang erst nachträglich im Mai d.J.).
Zwei weitere zur Weihe eingeladene Bischöfe, Li Shan (Beijing) und Qu Ailin (Changsha), entschuldigten sich mit Krankheit. Ob die Weihenden (wie in früheren Fällen) teilweise unter Druck handelten, war laut AsiaNews zunächst nicht bekannt. Bischof Pei Junmin, den Priester und Gläubige seiner Diözese ein Jahr zuvor vor der Teilnahme an einer illegitimen Weihe geschützt hatten, war laut UCAN Ende Juni zu einer Sitzung nach Beijing einberufen worden, wonach man nichts mehr von ihm gehört hatte. Die Weihe fand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Yue Fusheng wurde 1999 zum Bischof gewählt und im Mai 2012 von einer Diözesanversammlung bestätigt. Er ist ein Vizevorsitzender der Patriotischen Vereinigung auf nationaler Ebene.
AsiaNews zufolge gab es bei den Gläubigen in Harbin einen einjährigen Widerstand gegen die illegitime Weihe von Yue Fusheng. Die Nachrichtenagentur berichtete auch, dass hochrangige Regierungsbeamte im Vorfeld den vom Staat nicht anerkannten Bischof Wei Jingyi von Qiqihar gebeten hätten, Rom zu überreden, der Bischofsweihe von Yue Fusheng zuzustimmen. Der von Rom eingesetzte Apostolische Administrator von Harbin, Zhao Hongchun, und sein Assistent wurden für die Zeit der Bischofsweihe vorübergehend festgenommen (AsiaNews 4.,6.07.; UCAN 3.,6.07.; Vatican Insider 6.07.; www.catholicchurchinchina.org 5.,6.07.).

7. Juli 2012:
Ma Daqin wird in Shanghai zum Weihbischof geweiht und verkündet seinen Austritt aus der Patriotischen Vereinigung
Der 44-jährige Shanghaier Priester Thaddäus Ma Daqin wurde am 30. Mai 2012 von einer Diözesanversammlung zum Kandidaten als neuer Koadjutorbischof für Shanghai gewählt, von Rom hatte er zuvor bereits die Ernennung zum Weihbischof der Diözese erhalten. Als im Vorfeld der Weihe bekannt wurde, dass der von Rom nicht anerkannte Bischof Zhan Silu (Mindong) unter den Weihenden sein würde, gab es UCAN zufolge Unruhe und Enttäuschung bei Priestern und Gläubigen der Diözese. Nach einer Versammlung der Priester und Schwestern der Diözese am 2. Juli habe der 96-jährige Bischof Jin Luxian diesen freigestellt, nach ihrem Gewissen über ihre Teilnahme zu entscheiden. Am 4. Juli meldete UCAN, Quellen im Vatikan zufolge gebe es Verhandlungen bezüglich der Weihe und man hoffe, dass anwesende illegitime Bischöfe dem neuen Bischof nicht die Hand auflegen würden.
Am 7. Juli waren 6 Bischöfe bei der Weihe anwesend, außer Bischof Zhan sind alle von Rom und vom Staat anerkannt. Nur ein Dutzend der über 80 Priester des offiziellen Teils der Diözese Shanghai nahm an der Zeremonie teil. Hauptkonsekrator war Bischof Jin Luxian, assistiert von den Bischöfen Xu Honggen (Suzhou) und Shen Bin (Haimen). Die anderen Bischöfe, neben Zhan Silu Cai Bingrui (Xiamen) und Li Suguang (Nanchang), legten nicht die Hand auf, Bischof Ma umarmte sie stattdessen. Seine Dankrede vor der versammelten Gemeinde (darunter lokale Regierungsvertreter) beendete er mit den Worten, „im Licht der Lehre unserer Mutter Kirche“ sollte er sich nun als Bischof auf die Seelsorge und Evangelisierung konzentrieren, „daher ist es für mich nicht länger passend, Mitglied der Patriotischen Vereinigung zu sein“. Die rund 1.000 Anwesenden reagierten mit anhaltendem Applaus.
Am nächsten Morgen erschien Bischof Ma nicht zu seiner Antrittsmesse in der Kathedrale, am Abend wurden die Priester und Gläubigen in einer angeblich von ihm stammenden Textnachricht informiert, dass er sich mit Bischof Jins Erlaubnis zu einer Zeit der Besinnung zurückgezogen habe. Seither muss er sich (Stand Ende des Redaktionsschlusses) im Priesterseminar der Diözese auf dem Sheshan aufhalten und darf sein Bischofsamt nicht ausüben. Am 11. Juli kündigten die offiziellen Leitungsgremien der Kirche Chinas die Überprüfung der Weihe an (s.u.).
Die Diözese Shanghai hat, offizielle und Untergrundgemeinschaft zusammengenommen, über 100 Priester und 150.000 Gläubige. Diözesanbischof ist der seit Jahren sehr kranke 94-jährige Bischof im Untergrund Fan Zhong­liang SJ, der Heilige Stuhl hat deshalb Bischof Jin Lu­xian SJ, der den offenen Teil der Diözese leitet, zum Koadjutorbischof und Bischof Ma zum Weihbischof ernannt. 2005 wurde bereits ein Weihbischof für die Diözese geweiht, Joseph Xing Wenzhi, der jedoch seit Dezember 2011 nicht mehr in Erscheinung getreten ist (AsiaNews 9.07.; 22.08.; South China Morning Post 10.07.; UCAN 4.,5.,7.,9.07.; 21.08.; Vatican Insider 7.,9.07.; vgl. Eintrag vom 30. Mai 2012 sowie 11. Juli und September 2012).

Zwischen 7. Juli und 29. September 2012:
Zehn Tibeter setzen sich aus Protest in Brand – seit 2011 bereits 51 Selbstverbrennungen
Neun Männer und eine Frau im Alter von 17–27 Jahren zündeten sich an, darunter drei Teenager. Alle zehn starben an den Folgen ihrer Verbrennungen. Vier der zehn waren Mönche, davon drei aus dem Kloster Kirti in Ngaba. Die anderen waren Laien oder ehemalige Mönche. 7 der Fälle ereigneten sich im Autonomen Bezirk Ngaba (chin. Aba) der Tibeter und Qiang in der Provinz Sichuan, je einer in der Nähe von Lhasa, in Gansu und in Qinghai. Nach Statistiken des Tibet-Büros in Genf und der International Campaign for Tibet (denen auch die o.g. Angaben entnommen sind) haben sich 52 Tibeter in tibetischen Gebieten in der Volksrepublik China seit Februar 2009 angezündet (51 davon seit 16. März 2011), wobei sie Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama forderten.
Im gleichen Zeitraum wurde auch von zahlreichen Verhaftungen tibetischer Mönche berichtet. Ein Schwerpunkt war wiederum der Bezirk Ngaba. Wie das Tibetan Center for Human Rights and Democracy meldete, wurde u.a. ein hochrangiger Mönch aus Ngaba, Yonten Gyatso, am 18. Juni 2012 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Informationen über einen Selbstverbrennungsfall weitergegeben hatte; Anfang September wurden zwei 19 und 17 Jahre alte Mönche des Klosters Kirti zu 11 bzw. 8 Jahren Gefängnis verurteilt, vermutlich auch in Zusammenhang mit einer Selbstverbrennung, und die Überwachung des Klosters Kirti durch bewaffnete Polizei wurde verstärkt.
Dass auch tibetische Intellektuelle (Schriftsteller, Sänger, Filmemacher etc.) besonders von Repressalien durch die chinesischen Behörden betroffen sind, zeigt eine vom Tibet Bureau des Dalai Lama in Genf zusammengestellte Dokumentation vom 2. August. Dieser Aufstellung zufolge sind seit 2008 mindestens 24 Intellektuelle wegen freier Meinungsäußerung zu Haftstrafen von mehreren Monaten bis lebenslänglich verurteilt worden, 12 wurden nach schwerer Folter in kritischem Zustand aus der Haft entlassen, von 37 ist der Aufenthaltsort unbekannt.
Ein Sondertreffen von Exiltibetern in Dharamsala äußerte in einer Resolution zur Lage in Tibet „ernste Sorge über die tragischen Selbstopferungen“ und rief Tibeter in Tibet dazu auf, „nicht zu drastischen Handlungen zu greifen“. Das meldete die Exilregierung am 28. September. Das Sondertreffen beschloss ferner, dass „die Selbstopferungen von Tibetern die höchste Form gewaltlosen Handelns“ seien, und forderte die chinesische Führung zur Beendigung ihrer Hardliner-Politik in Tibet auf. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua wiederum gab dem Dalai Lama die Schuld an dem Fortgang der Selbstverbrennungsserie, am 19. Juli schrieb sie: „In den Augen der Buddhisten ist der Dalai Lama ihr spiritueller Führer, wenn er seine Anhänger an die [buddhistische] Lehre [des Nicht-Tötens] erinnert, wird die Selbstopferungstragödie definitiv enden“ (Xinhua 18.,19.07.; www.tibet.net 28.09.; Listen auf www.tibetoffice.ch und www.savetibet.org; zahlreiche weitere Meldungen in den Medien, vgl. TibetInfoNet News Digest unter www.tibetinfonet.net).
 
8. Juli 2012:
AsiaNews berichtet über Einsatz von Ordensschwestern in Taiwan gegen häusliche Gewalt
Die Schwestern vom Guten Hirten in Taiwan setzen sich mithilfe ihres Vereins Good Shepherd Social Welfare Serv­ices für den Schutz von Frauen ein, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden. Die Zahlen sind sehr hoch. In Taiwan gab es allein 2008 75.438 Fälle, die der Regierung bekannt wurden; 2009 stieg die Zahl auf 83.728 und 2010 auf 98.720. Der Verein hat ein Haus gegründet, in dem betroffene Frauen und ihre Kinder Zuflucht finden und ihnen Hilfe gegeben wird auf dem Weg von der Strafanzeige bis zum rechtlichen Schutz der Opfer. Auch werden die Kinder entsprechend betreut. Nun ist ein Dokumentarfilm mit dem Titel „Ein ruhiges Leben“ (Ping’an hao rizi) entstanden, der sechs dieser Frauen auf ihrem Weg in ein neues Leben beschreibt (AsiaNews 8.07.).

10. Juli 2012:
Vatikan-Kommuniqué bestätigt Exkommunikation des ohne päpstliches Mandat geweihten Bischofs Yue
Das Kommuniqué bestätigt, dass sich Yue Fusheng durch die Weihe ohne päpstliches Mandat die im Kirchenrecht vorgesehenen Strafen zugezogen habe und dass die an der Weihe teilnehmenden Bischöfe, die sich diesen Strafen ausgesetzt hätten, dem Heiligen Stuhl Bericht erstatten müssen. Sie ruft alle Katholiken Chinas auf, Lehre und Tradition der Kirche zu verteidigen, und äußert die Hoffnung, dass chinesische Regierungsorgane nicht zu Gesten ermutigen, die dem Dialog entgegenstehen. Die Weihe von Ma Daqin sei zu begrüßen, die Anwesenheit eines nicht in Gemeinschaft mit dem Heiligen Vater stehenden Bischofs sei jedoch unangemessen gewesen (siehe Wortlaut in der Dokumentation).

11. Juli 2012:
Sprecher der offiziellen Leitungs­gremien der chinesischen Kirche weist Kritik an Weihe in Harbin zurück
Das Kommuniqué des Vatikans zur Bischofsweihe von Yue Fusheng sei der Einheit der chinesischen Kirche sehr abträglich, erklärte ein Sprecher der Patriotischen Vereinigung und der offiziellen Bischofskonferenz. Er verwies auf Verdienste Yue Fushengs und seine Wahl zum Bischof durch die Diözesanversammlung sowie auf die dringende Notwendigkeit, vakante Bischofsstühle zu besetzen. Die chinesischen Bischöfe hätten die gleiche Amtsgewalt wie alle Bischöfe der Weltkirche (siehe Wortlaut in der Dokumentation).

11. Juli / 17. August 2012:
Patriotische Vereinigung und Bischofskonferenz kündigen Untersuchung der Bischofsweihe von Shanghai an – Befragungen folgen, Generaloberin der diözesanen Schwestern wird abgesetzt
Die Vorgänge bei der Koadjutorbischofsweihe in Shanghai stünden „im Verdacht, in ernster Weise gegen die Bestimmungen der Chinesischen katholischen Bischofskonferenz zur Wahl und Weihe von Bischöfen zu verstoßen“; Patriotische Vereinigung und Bischofskonferenz führten derzeit eine Untersuchung durch, hieß es in einer vom Sprecher beider Organisationen am 11. Juli abgegebenen Erklärung. Fünf der mitwirkenden Bischöfe seien nach Beijing beordert worden, um Bericht zu erstatten, erfuhr UCAN von kirchlichen Quellen aus Shanghai. Über 100 Priester und Schwestern der Diözese, die nicht an der Weihe teilgenommen hatten, sowie Priester, die die Zeremonie geleitet hatten, wurden bis zum Abschluss der Untersuchungen um den 20. Juli von Regierungsbeamten befragt, ein Ergebnis wurde zunächst nicht bekannt gegeben. Offizielle Kirchenstellen gaben am 17. August ohne Nennung von Gründen die Absetzung von Generaloberin Liu Shujing von der diözesanen Kongregation der Schwestern von der Darstellung Mariens bekannt. Sr. Liu habe sich bei den wiederholten Befragungen durch Regierungsbeamte angeblich „unkooperativ“ gezeigt, meldete UCAN (UCAN 11.,20.07.; 21.08; s.a. die Dokumentation sowie Chronik 7. Juli und September 2012).

14. Juli 2012:
Wohlfahrtsstiftung in der Diözese Xian­xian gegründet
Die in der Diözese Xianxian (Cang­zhou), Provinz Hebei, am 14. Juli offiziell gegründete diözesane Wohlfahrtsstiftung will insbesondere in drei Bereichen tätig werden: Erziehung, Hilfe für Menschen in Not und Missionsarbeit. Vorsitzender ist Bischof Li Liangui (www.xinde.org 21.07.).

18. Juli 2012:
UNAids berichtet über enorme Steigerung der Ausgaben Chinas im Kampf gegen AIDS
Chinas Ausgaben im Kampf gegen AIDS haben sich gegenüber 2007 (US$ 124 Mio.) im Jahre 2011 vervierfacht (US$ 530 Mio.), wie aus einem Bericht von UNAids hervorgeht. China zählt nunmehr zu den fünf Ländern, die am meisten in die AIDS-Forschung investieren. Die Zahl der registrierten Fälle von HIV/AIDS lag in China im Jahr 2011 bei 346.000. Schätzungen gehen jedoch von 780.000 Infizierten aus (South China Morning Post 19.07.).

19. Juli 2012:
UN-Sonderberichterstatter fordert China auf, nordkoreanische Flücht­linge nicht zurückzuschicken
Marzuki Darusmann, UN-Sonderberichterstatter für Nordkorea, sagte in einem Interview mit der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, die erzwungene Repatriierung nordkoreanischer Flüchtlinge aus China nach Nordkorea verletze internationales Recht.
Man vermutet, dass sich Zehntausende von Nordkoreanern in China versteckt halten, China betrachtet sie jedoch als Wirtschaftsmigranten und nicht als Flüchtlinge (Yonhap 19.07.).

29. Juli 2012:
Neue Regelungen für Stiftungen veröffentlicht
Die vom Ministerium für Zivile Angelegenheiten herausgegebene Rechtsverordnung mit dem Titel „Einige Bestimmungen zur Standardisierung des Verhaltens von Stiftungen (zur probeweisen Durchführung)“ 关于规范基金会行为的若干规定 (试行) verlangt von Stiftungen, dass diese regelmäßig Berichte über ihre Vermögenslage veröffentlichen und ihre innere Verwaltung straffen. Nach dem Start eines Wohltätigkeitsprojektes müssen regelmäßig, mindestens jedes Quartal, genaue Berichte über Spendenaufkommen und Ausgaben veröffentlicht werden. Verstöße gegen diese Regelungen haben zur Folge, dass die betreffenden Organisationen bei der jährlichen Bewertung disqualifiziert oder administrativ bestraft werden. Insbesondere wird festgelegt, dass Stiftungen keine nach Gewinn strebenden Aktivitäten unterstützen dürfen. Nachdem es in der Öffentlichkeit infolge einer Reihe von Veruntreuungsskandalen zunehmende Beunruhigung wegen des Verhaltens von Wohltätigkeitsorganisationen gegeben hat, bemüht sich die Regierung darum, Transparenz und Kontrolle der Arbeit der inzwischen mehr als 2.500 registrierten Stiftungen zu verbessern. Das von den Skandalen besonders betroffene Chinesische Rote Kreuz hat versprochen, innerhalb von 3–5 Jahren ein gut funktionierendes, transparentes und normatives System für Management, Information und Überwachung einzuführen und so die Rechte der Spender und der übrigen Öffentlichkeit auf Information zu schützen (Xinhua 29.07.; 02.08.; vgl. Eintrag vom 4. Juli 2011).

30. Juli 2012:
US-Bericht: Taiwan soll Rechte katholischer ausländischer Arbeits­kräfte besser schützen
Der vom amerikanischen Außenministerium am 30. Juli vorgestellte „Internationale Bericht zur Religionsfreiheit 2011“ dokumentiert den Stand der Religionsfreiheit in fast 200 Ländern und Regionen. Der VR China wird darin vorgeworfen, dass es 2011 eine „deutliche Verschlechterung“ bei der Religionsfreiheit gegeben habe.
In dem Bericht wird jedoch auch Taiwan erwähnt. Das taiwanesische Recht garantiere den Haushaltshilfen keine freien Tage. „Geschätzte 80.000 ausländische Arbeitnehmer in Taiwan sind katholisch; durch das Fehlen der Garantie eines freien Tages können sie ihren religiösen Pflichten nicht nachkommen.“ Der Bericht fügte an, dass sich Taiwans Council of Labor Affairs derzeit dieses Themas annehme. In der Tat gibt es bereits einen entsprechenden Gesetzesentwurf (Taiwanese Central News Agency 5.08.; www.state.gov).

31. Juli 2012:
Xinhua: Zahl von Massenprotesten steigt an
Die Zahl der im Zusammenhang mit Umweltproblemen stehenden Massenproteste ist laut Angaben des chinesischen Umweltministeriums um jährlich durchschnittlich 30 Prozent gestiegen, so ein Xinhua-Bericht vom 31. Juli. Immer mehr Menschen werden sich der Umweltrisiken bewusst. In der ostchinesischen Provinz Zhejiang alleine gehen jährlich 50.000 bis 60.000 diesbezügliche Petitionen ein, so Xu Zhen, Direktor des Büros für Umweltschutz der Provinz. Anwohner trauen häufig nicht den von Lokalregierungen gemachten Angaben und Versprechungen. Auch wird die Lokalbevölkerung kaum in Entscheidungsprozesse einbezogen, wenn Projekte oder Industrieanlagen negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben könnten.
Die Gesamtzahl an Massenprotesten ist in China nach Angaben der South China Morning Post von 80.000 im Jahre 2005 auf 180.000 im Jahre 2010 gestiegen sein. Meist stehen sie im Zusammenhang mit Umweltprotesten, Landraub und Arbeitskonflikten (South China Morning Post 27.01.; Xinhua 31.07.2012).

August/September 2012:
Bischöfe aus der offiziellen wie in­offiziellen Kirche veröffentlichen Hirtenbriefe zum „Jahr des Glaubens“
Papst Benedikt XVI. hat ein weltweites „Jahr des Glaubens“ ausgerufen (Beginn am 11. Oktober 2012). Im Vorfeld bereitete eine Reihe katholischer Bischöfe in China ihre Gläubigen in Hirtenbriefen auf das Ereignis vor, so Bischof Li Jingfeng von Fengxiang, Bischof Yang Xiangtai von Handan, Bischof Jia Zhiguo von Zhengding, Bischof Gan Junqiu von Guangzhou, Bischof Li Jiantang von Taiyuan mit seinem Koadjutorbischof Meng Ningyou sowie der Bischof von Xuanhua. Andere Diözesen hielten Einführungsveranstaltungen, studierten das Apostolische Schreiben „Porta Fidei“ oder legten Programme für das Glaubensjahr vor (Fides 29.08.; 7.,27.09.; 1.10).

1. August 2012:
Pakistan Tourism Development Corporation über geplante Kooperation mit China zur „Förderung des religiösen Tourismus“
Eine chinesische Delegation unter der Leitung eines Botschaftsrats der Chinesischen Botschaft in Islamabad habe die Pakistan Tourism Development Corporation besucht, so ihr geschäftsführender Direktor Mir Shahjahan Khetran. Die Delegationsteilnehmer hätten erklärt, dass die Menschen in China kaum etwas von den landschaftlichen Reizen Pakistans wüssten, auch gebe es in Pakistan „viele Orte von religiöser Bedeutung für Buddhisten“. Am 27. September erwähnte Mir Shahjahan Khetran während einer Pressekonferenz u.a. das [buddhistische] Erbe des antiken Gandhara als potentielle Attraktion für chinesische Touristen (The News website 2.08.; www.nation.com.pk 27.09.).

11. August 2012:
Taiwan: Erste Trauung eines gleichgeschlechtlichen Paares durch buddhistische Nonne
Taoyuan bei Taipei, wurden Yu Ya-ting und Huang Mei-yu mit dem Segen der buddhistischen Meisterin Shih Chao-hwei (Shi Zhaohui) als erstes lesbisches Paar getraut. Nach dem gegenseitigen Treueversprechen tauschten sie als Zeichen buddhistische Gebetsschnüre aus. Die Eltern der beiden Frauen kamen nicht zu der Feier. Der Nonne Shih Chao-hwei zufolge bestehen aus buddhistischer Sicht keine Vorbehalte gegenüber der Homosexualität.
Die Trauungszeremonie fand große Beachtung in den Medien. Yu Ya-ting und Huang Mei-yu baten Präsident Ma Ying-jeou (Ma Yingjiu) in einem offenen Brief um zivile Anerkennung ihrer Ehe. Bereits im Jahre 2003 hatte Taiwans Kabinett einen Gesetzesvorschlag vorbereitet, der die Ehe von Partnern gleichen Geschlechts anerkennen und homosexuellen Paaren erlauben sollte, Kinder zu adoptieren. Inzwischen liegt ein neuer Gesetzesvorschlag vor.
In einigen anderen asiatischen Ländern gibt es ebenfalls Forderungen nach rechtlicher Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen. Vietnam denkt an eine einschlägige Legalisierung, während in Nepal Hunderte für die Einbringung in die neue Verfassung auf die Straße gehen. Japans Tokyo Disneyland erlaubt informell solche Heiraten. In Malaysia hingegen werden homosexuelle Paare mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft, in Indonesien haben sie mit bis zu hundert Stockschlägen zu rechnen.
Willi Boehi

ab Mitte August 2012:
China schickt Tausende Kachin-Flüchtlinge zurück in burmesische Konfliktregion
Ein UNHCR-Sprecher erklärte am 7. September in Genf, die UN-Flüchtlingsorganisation sei sehr besorgt über entsprechende Berichte und schätze, dass rund 5.000 ethnische Kachin, darunter viele Kinder, seit Mitte August zurückgeschickt worden seien, wo sie nun in provisorischen Lagern lebten. Im Juni 2011 waren nach 17-jährigem Waffenstillstand erneut Kämpfe zwischen der burmesischen Armee und der Kachin Independ­ence Army ausgebrochen, dabei kam es laut Human Rights Watch (HRW) zu schweren Übergriffen der burmesischen Armee auf die Zivilbevölkerung, schätzungsweise 75.000 Menschen flohen, davon 7.000–10.000 in die benachbarte chinesische Provinz Yunnan. Zwar haben HRW zufolge die chinesischen Behörden die Flüchtlinge ab Juni 2011 im Land geduldet, doch ihnen keine humanitäre Unterstützung zukommen lassen und auch der UN und internationalen Hilfsorganisationen den Zugang zu den rund einem Dutzend Flüchtlingslagern in Yunnan verwehrt. Das chinesische Außenministerium hingegen erklärte in einem Statement an die New York Times vom 26. August, dass die Menschen zurückkehrten, weil die Kämpfe aufgehört hätten, zudem seien viele keine Flüchtlinge gewesen, und China habe sie mit hohem Aufwand humanitär unterstützt. Nach Aussage von Priester Aung Dan, dem Direktor des Karuna Banmaw Social Service im Staat Kachin, kam humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge in Yunnan jedoch vor allem von Karuna und anderen privaten Organisationen, berichtete UCAN Ende Juni.
Die Kachin (Jinghpaw, chin. Jingpo) sind die größte Völkergruppe im Staat Kachin im Norden von Burma (Myanmar). Sie sind zu einem großen Teil Christen, wobei die größten christlichen Gruppen die Baptisten und die Katholiken sind. Auch in China leben Jingpo, sie sind als ethnische Minderheit anerkannt (Human Rights Watch 26.06.; 24.08.; New York Times 25.08.; UCAN 26.06.; 23.,17.08; 11.,13.09.; www.unhcr.org 7.09.).

17.–23. August 2012:
Religionsbüro leitet erste „Wohl­tätigkeitswoche der Religionen“
Die Aktion stand in Zusammenhang mit den vom Staatlichen Büro für religiöse Angelegenheiten am 16. Februar 2012 publizierten „Ansichten zur Ermutigung der religiösen Kreise zur Durchführung von Wohltätigkeitsaktivitäten und zu deren Regulierung“ und sollte eine „gesunde und geordnete Entwicklung“ der religiösen Wohltätigkeit vorantreiben. Es fanden eine zentrale Veranstaltung in Wuhan am 17. August und zahlreiche lokale Aktivitäten statt (siehe Beitrag in den Informationen; UCAN 18.09.; www.sara.gov.cn 1.08.; 17.,28.09.; eine deutsche Übersetzung der „Ansichten“ findet sich in China heute 2012, Nr. 2, S. 98-102).

18./19. August 2012:
Muslime in China feiern Ende des Ramadan – Regierung von Xinjiang weist Berichte über Einschränkung des Fastens zurück
„Aufgrund unterschiedlicher religiöser Sekten“, so die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, begann das Fest des Fastenbrechens in der Provinz Qinghai am 18., in den anderen Regionen mit hohem muslimischem Bevölkerungsanteil (darunter Xinjiang und Ningxia) am 19. August. Zu diesem Fest gaben die Behörden in Xinjiang drei, im Autonomen Gebiet Ningxia sogar vier öffentliche Feiertage, „um der muslimischen Bevölkerung genug Zeit für Gottesdienste und Verwandtenbesuche zu geben“. Über 150.000 Muslime versammelten sich laut Xinhua an der Dong­guan-Moschee in Xining (Provinz Qinghai), die Gebetsteppiche „erstreckten sich außerhalb der Moschee über Meilen entlang der Straßen“.
Wie bereits in den Vorjahren berichteten AFP u.a. Medien über Einschränkungen des Fastens in Xin­jiang. Auf lokalen Regierungsweb­sites sei Parteimitgliedern, Regierungsangestellten und Studierenden die Teilnahme an religiösen Ramadan-Aktivitäten verboten worden. Dem widersprach laut Global Times ein Sprecher der Regierung von Xinjiang. „Die Behörden ermutigen die Bevölkerung, für Studium und Arbeit ordentlich zu essen“, aber niemand werde im Ramadan zum Essen gezwungen (AFP 1.08.; Global Times 3.,8.08.; Xinhua 18.,19.08.).

22. August 2012:
Tod von Kardinal Shan Kuo-hsi (1923–2012)
Der ehemalige Bischof der Diözese Kao­hsiung (Gaoxiong) in Taiwan verstarb nach langer Krankheit. An der Beerdigungsfeier nahmen 5.000 Gläubige und Vertreter aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten teil (siehe den Nachruf in den Informationen dieser Nummer).

23. August 2012:
Bischof Cheng Shih-kuang (1915–2012) stirbt
Der mit 97 Jahren älteste taiwanesische Bischof war ehemals Bischof der Diözese Tainan. Er hatte sich einen Namen gemacht durch seinen unermüdlichen Einsatz für den Aufbau einer einheimischen Kirche (siehe den Nachruf in den Informationen dieser Nummer).

30. August 2012:
Xinde berichtet über „Liebesküche“ für Obdachlose in einer katholischen Gemeinde
Jeden Sonntag fanden sich Bettler vor der Kirchtür der katholischen Gemeinde in Donghe, Stadt Baotou (Innere Mongolei) ein, die von manchen Gottesdienstbesuchern etwas Geld bekamen, von anderen ignoriert wurden – heißt es in dem Bericht des Autors Wang Chongxi in der katholischen Zeitung Xinde. Anfang 2012, aufgerüttelt durch eine Predigt ihres Pfarrers, kamen einige Gläubige auf die Idee, diese obdachlosen Menschen zum Essen einzuladen. Es meldeten sich so viele Freiwillige für die „Liebesküche“, dass nun fünf Gruppen abwechselnd das jeden Sonntagmittag angebotene Essen ausrichten können, wobei auf einen abwechslungsreichen Speiseplan geachtet wird. Die Finanzen dafür kommen aus Spenden von Gemeindemitgliedern. Auch Kleiderwaschen, Haareschneiden und gebrauchte Kleider bietet die Gemeinde ihren Gästen inzwischen an. Der Artikel stellt einige der Obdachlosen vor, viele von ihnen können wegen einer Behinderung nicht arbeiten und haben ihr Leben auf der Straße verbracht. Sie hätten bisher nur Verachtung erlebt, hier fühlten sie sich zum ersten Mal zu Hause (Xinde 30.08.).

31. August – 6. September 2012:
Chinesische islamische Kultur präsentiert sich in Istanbul
Zu der Kulturschau gehörten Koranrezitationen, islamische Gesänge und Tänze, eine Ausstellung und ein Symposium. Die einwöchige „Chinesisch-türkische Ausstellung und Darbietung islamischer Kultur 2012“ war Teil des offiziellen Chinajahres in der Türkei. Sie wurde gemeinsam vom Amt für religiöse Angelegenheiten der Türkei (Diyanet) und dem chinesischen Staatlichen Büro für religiöse Angelegenheiten veranstaltet. Mehmet Paçaci, Generaldirektor für auswärtige Beziehungen von Diyanet, erklärte auf dem Symposium, die Zusammenarbeit zwischen den chinesischen und den türkischen Muslimen habe sich in den letzten Jahren schnell entwickelt. 2011 sei eine Vereinbarung zwischen dem türkischen und dem chinesischen Religionsbüro unterzeichnet worden, das Kooperation in religiösen Angelegenheiten, wie islamischer Erziehung, Korandruck und Studentenaustauschprogrammen, vorsieht. Die westliche Gesellschaft sei der muslimischen Kultur verschlossen, man finde kaum historische Moscheen und keine reiche muslimische Kultur, aber die chinesische Gesellschaft intergriere die Muslime gut und sie könnten ihre Religion in China frei ausüben, erklärte Paçaci laut Xinhua auf der Konferenz.
Ein Beitrag von Pub­lic Radio International wies darauf hin, dass man in der Türkei besonders sensibel gegenüber der Lage der uigurischen Muslime sei, die man als türkisches Brudervolk ansehe. Dem Türkeiexperten Hugh Pope zufolge beeindruckt Chinas wirtschaftliche Macht die Türkei aber mehr als die Menschenrechte der Uiguren (Anatolia News Agency 31.08.; 6.09.; Xinhua 22.,30.08.; 1.,07.09.; www.pri.org 6.09.).

September 2012:
Zu Beginn des neuen Studienjahrs studieren 486 Priesteramts­kandidaten und 213 Ordensfrauen an den theologischen Seminaren in Festlandchina
Diese Zahl bezieht sich auf 9 Priesterseminare der offiziellen Kirche – das zehnte in Shanghai nicht mitgerechnet, da es bis auf weiteres geschlossen ist (siehe den nächsten Eintrag). Der Statistik des Faith Institute for Cultural Studies zufolge traten 2012 insgesamt 80 Seminaristen neu in ein Seminar ein (2011 waren es 79 Studienanfänger, Shanghai eingeschlossen). Insgesamt hat die Zahl der Seminaristen in den letzten Jahren stark abgenommen.

SeminarAbsolventen 2012Studienanfänger 2012Beijing (National)

11

13Beijing (Diözesan)keine2Pixian (Sichuan)keine2Jilin512Shenyangkeine13Shijiazhuang2026Taiyuan16keineWuhankeinekeineXi'an1112Insgesamt6380

213 Ordensfrauen nehmen dieses Jahr an theologischen Studienprogrammen teil, die für sie an Priesterseminaren angeboten werden – mit 102 Schwestern fast die Hälfte davon am Seminar von Shaanxi, die übrigen an den Seminaren von Shanxi, Shenyang und Hebei. An 6 der 7 Seminare, die neue Seminaristen aufgenommen haben, wurden (wie an staatlichen Schulen) 5- bis 7-tägige militärische Übungen abgehalten (Fides 19.09.; www.xinde.org 18.09.).

September 2012:
Diözese Shanghai: Seminare bleiben bis auf weiteres geschlossen – patriotische Erziehungskurse für alle Priester und Schwestern
Der Unterrichtsbeginn am Priesterseminar auf dem Sheshan und am Kleinen Seminar der Diözese werde aufgrund der aktuellen Situation bis auf weiteres verschoben, hieß es in einer vom Shanghaier Bischof Jin Luxian herausgegebenen Bekanntmachung. Das Priesterseminar ist von überregionaler Bedeutung und bildet auch für die Diözesen in 5 Nachbarprovinzen aus.
Zwischen 10. und 26. September mussten alle über 80 Priester und über 80 Schwestern der Diözese, eingeteilt in 3 Gruppen, an jeweils 3-tägigen verpflichtenden „Studienkursen“ über die Religionstheorie der KP, religionspolitische Bestimmungen, Selbstleitung der Kirche u.a. an der Shanghaier Akademie für Sozialismus teilnehmen. Zum Abschluss hätten alle eine Prüfung über das Gelernte schreiben müssen, deren Ergebnisse in Form von Empfehlungen für Stellenbesetzungen an die Diözese weitergegeben würden, berichteten Teilnehmer (UCAN 21.08.; 4./5.10. Siehe auch Chronik 7. und 11. Juli 2012).

1. September 2012:
Partei ernennt neuen Leiter der auch für die Religionen zuständigen Abteilung für Einheitsfrontarbeit
Ernannt wurde der 56-jährige Ling Jihua, er löste Du Qinglin in diesem Amt ab. Der aus Shanxi stammende Ling war vorher Direktor des Generalbüros des Zentralkomitees der KP Chinas, seine Versetzung gilt als Degradierung. Die Einheitsfrontabteilung der Partei, die die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte zusammenschließen soll, ist auch für die Leitlinien der Religionspolitik zuständig. Am 19. September besuchte Ling das Staatliche Büro für religiöse Angelegenheiten, um dessen Arbeit „zu inspizieren und anzuleiten“. Er ließ sich von Direktor Wang Zuo’an u.a. Bericht erstatten, inspizierte Büros und formulierte in einer Rede „fünf Forderungen“ an die Arbeit des BRA – an erster Stelle nach verstärkter Erforschung und Propagierung des marxistischen Religionsverständnisses, aber auch einer Verbesserung des Niveaus der Verwaltung religiöser Angelegenheiten und der Mechanismen der Religionsarbeit. UCAN berichtete, dass chinesische Katholiken sich von dem Personalwechsel keine grundsätzliche Änderung der Parteipolitik gegenüber der katholischen Kirche erwarten (UCAN 6.09.; news.xinhuanet.com 1.09.; www.nyt.com 3.09.; www.sara.gov.cn 19.09.).

8. September 2012:
Hongkong: Nach Massenprotesten neues Schulfach zur nationalen Erziehung zunächst auf Eis gelegt
Nach Massenprotesten gab Hongkongs Chief Executive Leung Chun-ying am 8. September bekannt, dass die Dreijahresfrist zur Einführung eines neuen Schulfaches „moralische und nationale Erziehung“ fallengelassen werde. Die Schulen hätten volle Freiheit festzulegen, wann und wie sie das Fach einführen möchten. Einige bezeichneten die Kehrtwende als „Sieg für die Zivilgesellschaft“, andere sahen die Aussagen nicht wirklich als eine Änderung der Politik an. Bereits am 29. Juli waren 90.000 Menschen, darunter viele Schüler, Lehrer und Eltern, auf die Straße gegangen, um gegen das neue, umstrittene Pflichtfach in Hongkonger Schulen und ein damit verbundenes neues Schulbuch zu protestieren. Das Lehrbuch China Model – National ConditionsTeaching Handbook, in dem die Errungenschaften der Kommunistischen Partei gepriesen werden, sei ein Versuch Beijings, die jungen Menschen in Hongkong einer Gehirnwäsche zu unterziehen, so Kritiker. Mitorganisatoren des Protestmarsches waren die diözesane Kommission für Gerechtigkeit und Frieden sowie das Hong Kong Christian Institute. Die Schulen in katholischer Trägerschaft hatten im Juli angekündigt, dass sie das Fach im neuen Schuljahr nicht einführen würden. Auch die Schulen in anglikanischer und lutherischer Trägerschaft wollten das Fach im neuen Schuljahr nicht aufnehmen. Die drei Kirchen verwalten etwa 30% der Hongkonger Schulen. Am 1. September, kurz vor Beginn des neuen Schuljahres, starteten neue Proteste, bei denen bis zum 8. September 286.000 Menschen, darunter viele Schüler und Studenten, vor die Regierungsgebäude zogen. Kardinal Zen Ze-kiun schloss sich dem Protest an und vermittelte einer Gruppe von Schülern im Hungerstreik seine Unterstützung. Am 11. September gingen Studenten vieler Hongkonger Universitäten in einen eintägigen Unterrichtsstreik.
Am 3. September hatten die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, die Katholische Kommission für Arbeitsangelegenheiten, die Christians for Hong Kong Society sowie die Jugendgruppe des Hongkonger Christenrates eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der sie sich gegen das Fach „nationale Erziehung“ aussprachen (AsiaNews 10.09.; ENInews 30.07.; South China Morning Post 18.,19.07.; 1.08.; Hong Kong Sunday Examiner 4.08., 8.,15.09.; UCAN 19.,31.07., 7.,10.09.).

13. September 2012:
Die katholische Kirche in Hongkong veröffentlicht Vorschläge an die neue Regierung
Nachdem in Hongkong die neue Regierung gebildet wurde, hat die Diözese Hongkong am 13. September in einem Schreiben an die Regierung, das als offener Brief am 21. und 22. September in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurde, unter Hinweis auf die vorangegangenen Versprechungen der Regierungsmitglieder die Einhaltung der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit gefordert und eine umfangreiche Liste von Maßnahmen vorgeschlagen, die dazu beitragen sollen, die Lebensbedingungen insbesondere für die Armen und die Familien in Hongkong zu verbessern.  Die Pläne der Regierung, den Anteil der Frauen an der arbeitenden Bevölkerung zu erhöhen, werden kritisiert, weil dadurch das Familienleben weiter beeinträchtigt werde. Weiter wird darauf hingewiesen, dass es vor allem wichtig sei, die Situation der jungen Familien deutlich zu verbessern, die infolge der rasant ansteigenden Preise für Grundstücke, Häuser und Mietwohnungen kaum noch in der Lage sind, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Diözese ermahnt die Regierung, baldmöglichst familienfreundliche Programme in Kraft zu setzen, durch die der Zusammenhalt der Familien gestärkt, deren wirtschaftliche Lage verbessert und Probleme wie Missbrauch, Gewalt und Drogenabhängigkeit wirksam bekämpft werden können. Als weiteres wichtiges Anliegen wird gefordert, dem zunehmenden Einkommensgefälle entgegenzuarbeiten. Es wird vorgeschlagen, eine Reform der Grundstücks- und Wohnungsbaupolitik durchzuführen, bessere Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit niedrigem Einkommen bereitzustellen, einen staatlichen Einkommenszuschuss für diejenigen zu gewähren, die zwar arbeiten, aber trotzdem nicht genug verdienen und daher in Armut leben, und das Rentensystem sowie den Schutz der älteren Bevölkerung zu verbessern.
In dem Schreiben wird die Regierung auch aufgefordert, mit religiösen Gruppen und NGOs zusammenzuarbeiten, um verbesserte Lebensbedingungen für die Bevölkerung  zu erreichen (UCAN 21.09.; Hong Kong Sunday Examiner 22.09.).

14. September 2012:
Pastor beantragt in „historischem Schritt“ die rechtliche Überprüfung administrativer Maßnahmen gegen Beijinger Hauskirche
Jin Tianming, Pastor der protestantischen Shouwang-Kirche, stellte beim Amt für öffentliche Sicherheit der Stadt Beijing einen Antrag auf administrative Wiederüberprüfung – ein Widerspruchsverfahren, für das es in China ein eigenes Gesetz gibt. Im Antrag fordert er, dass sein ohne rechtliche Dokumente verhängter Hausarrest seit 9. April 2011, der Druck auf Vermieter und Immobilienfirmen, der dazu geführt habe, dass die Shouwang-Gemeinde gemietete und später gekaufte Räume nicht für ihre Versammlungen nutzen konnte, sowie Festnahme und andere Maßnahmen gegen Pastoren, Älteste und Mitglieder der Gemeinde als Rechtsverletzungen anerkannt und sofort eingestellt werden. Die Stadtregierung Beijing wies den Antrag als unqualifiziert zurück, da das vom Antragsteller vorgelegte Material die Existenz des Vorfalls, für den die Wiederüberprüfung beantragt wurde, nicht beweise. Beide Dokumente wurden von der in den USA ansässigen Organisation China Aid publiziert. Sie entwickelt nach eigenen Aussagen seit 2004/2005 mit Hauskirchenführern und christlichen Rechtsanwälten Strategien, das chinesische Rechtssystem zur Verteidigung der Rechte von Christen einzusetzen. China Aid bezeichnete den Antrag der Shouwang-Kirche als „historischen Schritt“. Mit rund 1.000 Mitgliedern gehört die Shouwang-Kirche zu den bekanntesten Hauskirchen Beijings. Am 10. April 2011 wurden 169 Mitglieder der Gruppe bei dem Versuch, im Freien Gottesdienst zu feiern, zeitweise festgenommen. Seither setzt sie diese Versuche fort. Pastor Jin schreibt in seinem Antrag, dass seit April 2011 Shouwang-Mitglieder mehr als 1.600-mal in 90 Polizeistationen jeweils bis zu 48 Stunden festgehalten worden und über 60 Mitglieder unter Behördendruck gezwungen worden seien, umzuziehen oder ihren Job zu kündigen (South China Morning Post 21.09.; www.chinaaid.org 20.,30.09. [englisch]; 18.,30.09. [chinesisch]; vgl. China heute 2011, Nr. 2, S. 72).

14. September 2012:
Brand zerstört Dorfkirche – Katholiken vermuten Brandstiftung und legen Beschwerde bei den Behörden ein
Die 1993 wiederaufgebaute katholische Kirche im Dorf Caibang, Stadt Xiantao in der Provinz Hubei brannte völlig aus. Sie war das einzige im Dorf übriggebliebene Gebäude, alle Bewohner waren bereits umgesiedelt worden, um einem Entwicklungsprojekt Platz zu machen. Bei der Anzeige des Brandes seien sie bei den örtlichen Behörden auf völlige Gleichgültigkeit gestoßen, erklärte der Pfarrer der 800-köpfigen Gemeinde, Priester Zhang Wei von der Diözese Hanyang, gegenüber der katholischen Zeitung Xinde (Faith). Er vermutete Brandstiftung. Pfarrer Zhang zufolge war die Gemeinde bereit, die Kirche zu verlegen, doch Dorfkader und Abrissbüro hätten immer wieder Vereinbarungen abgeändert, um mehr Geld herauszuschlagen. Zusammen mit den Gläubigen forderte Zhang Wei bei dem Religionsbüro und der Polizei in der Stadt Xiantao Ermittlungen gegen die für den Brand Verantwortlichen, äußerte Empörung über das Verhalten der örtlichen Behörden und forderte die Rückgabe des kirchlichen Eigentums.
Während es schon häufiger Konflikte zwischen katholischen Gemeinden und Immobilienentwicklern gegeben hat, ist der vorliegende Fall besonders wegen der offenen und detaillierten Berichterstattung über das mutmaßliche Fehlverhalten der örtlichen Behörden in Xinde bemerkenswert (Fides 18.09.; UCAN 17.09.; www.xinde.org 18.09.).

14. September 2012:
Fides: Jesuiten wollen Universität in Hongkong gründen
Die Jesuiten in Hongkong haben bei den zuständigen Stellen den offiziellen Antrag für die Gründung einer neuen Universität eingereicht. Der Vorschlag soll von ehemaligen Schülern eines der von Jesuiten geleiteten Wah Yan Col­leges stammen. Eine Kommission unter der Ägide von P. Ron Anton SJ, der lange Zeit in Beijing tätig war, befasst sich seit mehreren Jahren mit dem Projektvorschlag. Nach einem Bericht von Fides sagte er: „Es wird intensiv an der Gründung einer neuen Universität gearbeitet. Wir haben bereits Abkommen über eine künftige Zusammenarbeit mit 21 Universitäten in Asien, Amerika und Europa geschlossen, und es laufen Verhandlungen mit fünf weiteren Universitäten.“ Die Universität soll 2014 eröffnet werden und zunächst 3.000 Studenten in Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften (u.a. auch Theologie und Religionswissenschaften) aufnehmen, wovon jeweils ein Drittel aus Hongkong, von Festlandchina sowie aus anderen Ländern kommen soll. 400 Mio. HK$ werden für den Start der Universität benötigt (Fides 14.09.; Hong Kong Sunday Examiner 13.–19.10.2011; www.wykontario.org).

15. September 2012:
Regierungssprecher: China ist gegen Verunglimpfung des Islam
„Wir sind gegen alle Aktionen, die das Ansehen des Islam verunglimpfen oder die Gefühle der Muslime verletzten“, erklärte Außenministeriumssprecher Hong Lei. „Wir glauben, dass die Würde einer Religion nicht diffamiert werden sollte.“ China rufe zu Dialog und Kommunikation zwischen verschiedenen Zivilisationen und Religionen auf. Man hoffe auch, dass Leben und Eigentum von Diplomaten und diplomatischen Einrichtungen geschützt werden. Hongs Äußerung stand in Zusammenhang mit den weltweiten Protesten von Muslimen gegen den anti-islamischen amerikanischen Film „Unschuld der Muslime“ (Xinhua 16.09.).

16., 23. September 2012:
Erklärung der Chinesischen islamischen Vereinigung zum Film „Unschuld der Muslime“ – Proteste in Hongkong
Der Film verleumde den Islam und beleidige den Propheten Mohammed. Die Chinesische islamische Vereinigung sei äußerst empört und verurteile dies zutiefst, hieß es in dem am 16. September u.a. auf der Website des staatlichen Religionsbüros veröffentlichten Statement des offiziellen Dachverbands der Muslime in China. Das Statement forderte den sofortigen weltweiten Stopp jeglicher Aufführung des Films und eine Entschuldigung der Filmproduzenten gegenüber den Muslimen in aller Welt. Gleichzeitig rief die Erklärung die Muslime Chinas dazu auf, am friedlichen und barmherzigen Geist des Islam festzuhalten und den religiösen Frieden und die gesellschaftliche Ordnung zu wahren.
In Hongkong protestierten am 23. September zwischen 3.000 und 5.000 Muslime weitgehend friedlich gegen den Film (South China Morning Post 24.09.; www.sara.gov.cn 17.09.).

25. September 2012:
Protestantische Gremien leiten neue Phase im „Aufbau des theologischen Denkens“ ein
Die beiden nationalen protestantischen Leitungsgremien haben die Einsetzung eines speziellen Teams beschlossen, um die Ergebnisse des seit 1998 währenden „Aufbaus des theologischen Denkens“ schneller und umfassender bei den Pastoren, Freiwilligen und Gläubigen an der Basis zu verbreiten. Die feierliche Einsetzung dieses „Teams für die Verbreitung des Aufbaus des theologischen Denkens“ fand am 25. September 2012 im Freundschaftshotel in Beijing statt. An der Versammlung nahmen neben den Vertretern der offiziellen protestantischen Leitungsgremien, dem Chinesischen Christenrat und dem Komitee der Patriotischen Drei-Selbst-Bewegung auch mehrere Beamte des Staatlichen Büros für religiöse Angelegenheiten teil (siehe Beitrag in den Informationen; Xinhua 25.09.; www.ccctspm.org 29.08.; 26.,29.09.; www.sara.gov.cn 25.09.).

29. September 2012:
Seligsprechung von P. Gabriele Allegra OFM, Übersetzer der Bibel ins Chinesische
P. Gabriele Maria Allegra OFM (1907–1976) wurde in seinem sizilianischen Heimatort Acireale, Katanien, von Kardinal Angelo Amato, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, seliggesprochen. P. Allegra hatte mit seinem Team von franziskanischen Bibelwissenschaftlern des Studium Biblicum in Hongkong 1968 die erste vollständige katholische Bibelübersetzung ins Chinesische vorgelegt. Die Studium Biblicum Version der Bibel gilt in Festlandchina, Hongkong, Taiwan, Macau und Singapur auch heute noch als die katholische Standardübersetzung mit der größten Nähe zum Originaltext. P. Allegra ist der erste Selige der Diözese Hongkong (AsiaNews 31.08.; Fides 3.09; Hong Kong Sunday Examiner 22.09.; UCAN 30.08.;siehe den Beitrag in den Informationen).

Katharina Feith
Jan Kwee
Katharina Wenzel-Teuber

Alle Quellenangaben in der Chronik beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Jahr 2012.

Aus: China heute 2012, Nr. 3, S. 151-159.

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