此页是中国中心为您提供的有关宗教和教会在中国的最新情况.

 


Chronik zu Religion und Kirche in China 1. Juli bis 30. September 2017

Die „Chronik zu Religion und Kirche in China“ erscheint seit Anfang 2010 regelmäßig in den Informationen von China heute. Da manche Nachrichten (der Redaktion) erst später bekannt werden, kann es zu Überschneidungen zwischen den Chroniken kommen, wobei jeweils in der vorangegangenen Nummer bereits erwähnte Ereignisse nicht noch einmal aufgeführt werden. Alle Chroniken finden sich auch online auf der Website des China-Zentrums (www.china-zentrum.de). 
Der Berichtszeitraum der letzten Chronik (2017, Nr. 2, S. 75-83) reichte bis einschließlich 7. Juli 2017.

 

Allgemeines – Politik, Menschenrechte

13. Juli 2017:
Tod des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo
Der chinesische Dissident und Friedensnobelpreisträger verstarb im Alter von 61 Jahren in einem Krankenhaus in Shenyang an den Folgen seiner Krebserkrankung. Bis zu seinem Tod verbüßte Liu Xiaobo wegen seiner systemkritischen Schriften eine langjährige Haftstrafe, die am 25. Dezember 2009 gegen ihn verhängt worden war und die 2020 ausgelaufen wäre. Wegen seiner Mitautorschaft an der „Charta 08“ wurde ihm die „Untergrabung der Staatsgewalt“ zur Last gelegt. Im Oktober 2010 hatte ihm das norwegische Nobelpreiskomitee in Würdigung seines „langen und gewaltlosen Kampfes für fundamentale Menschenrechte in China“ den Friedensnobelpreis zugesprochen (siehe den Beitrag in den Informationen).

18. August 2017:
Cambridge University Press (CUP) entfernt nach Anfrage aus China 315 Artikel der Zeitschrift The China Quarterly von ihrer Festland-Website 
Tim Pringle von The China Quarterly, die von der CUP verlegt wird, sagte laut South China Morning Post, die Zensoren in Festlandchina wollten wohl „Ein Huhn töten, um die Affen zu verängstigen“. Viele der entfernten Artikel hatten sich mit kontroversen Ereignissen des modernen China (die große Hungersnot 1959–1961; Kulturrevolution; Tian’anmen-Zwischenfall 1989) befasst und auch Sichtweisen wiedergegeben, die konträr zu denen Chinas sind. Pringle sprach davon, dass die chinesische Regierung kein Interesse daran habe, ihre Ansichten in Frage gestellt zu sehen, und eine neue Diskussion zu diesen Themen in China vermeiden wolle. Neben Artikeln, die sich mit der modernen Geschichte des Festlands befassen, betraf die Aktion auch Artikel über Hongkong und Taiwan, zum Beispiel einen Artikel über bürgerliche Identität in Hongkong nach der Rückgabe an China. 
In der Ankündigung der CUP vom 18. August, Inhalte von The China Quarterly auf ihrer Online-Plattform in Festlandchina zu sperren, hieß es, dass aus China immer mehr Anfragen an sie und andere Herausgeber kämen, bestimmte Inhalte zu entfernen. Es wurde später bekannt, dass die Zeitschrift Journal of Asian Studies, die auch von der CUP verlegt wird, ebenfalls aufgefordert wurde, bestimmte Inhalte zu sensiblen Themen in China zu entfernen, was abgelehnt wurde. In einem Folgestatement der CUP vom 21. August schrieb man, dass man die Artikel von The China Quarterly nur temporär blockiert habe, um Bedenkzeit zu haben. Man denke nach wie vor nicht über eine Änderung der Publikationsrichtlinien nach. „Akademische Freiheit ist das übergeordnete Prinzip, auf dem die University of Cambridge gründet“, so die CUP, und man habe daher die temporäre Blockierung des Zugangs zu den besagten 315 Artikel wieder aufgehoben (South China Morning Post 19.,22.08.; CUP Information for the Media 18.,21.08.).

26. September 2017:
86. Generalversammlung von Interpol in Beijing
Präsident Xi Jinping sagte bei der Eröffnungsveranstaltung, dass China mit den Regierungen und den Polizeiorganen aller Länder und internationalen Organisation zusammenarbeiten möchte, „um das Banner der Kooperation, der Innovation, der Rechtstaatlichkeit und des beidseitigen Nutzens hoch zu halten und die Zusammenarbeit in Polizei- und Sicherheitsfragen noch weiter zu verstärken“. 
MERICS und das International Institute for Strategic Studies (IISS) bestätigen, dass die Aktivität Chinas im globalen Sicherheitssektor deutlich zunimmt. Es gehe hierbei um eine umfassende Strategie, China in Sicherheitsfragen zum Global Player zu machen; dies hänge auch mit wirtschaftlichen Interessen, zum Beispiel im Mittleren Osten, zusammen. Meng Hongwei, Chinas stellvertretender Minister für öffentliche Sicherheit, ist derzeit Präsident von Interpol. Für Xinhua (27.09.) ist die chinesische Mitarbeit bei Interpol ein großer Erfolg. Xinhua zitiert Tim Morris von Interpol, dass China einen herausragenden Beitrag leiste. Gerade auf der Ebene der Verbrecherfahndung trüge China große Datenmengen bei, es habe dadurch auch Zugang zu den insgesamt 17 Datenbanken dieser Organisation von 190 Ländern. Human Rights Watch weist aber darauf hin, dass diese größere Vernetzung Chinas mit Interpol zu einer möglichen willkürlichen Ausnutzung Chinas von Interpol-Mechanismen für die Aufspürung und Auslieferung von politischen Widersachern führen könnte. Die South China Morning Post berichtete in diesem Zusammenhang, dass China immer mehr von den sogenannten „Red Notices“, einer Form von internationalem Haftbefehl, Gebrauch machen würde (China Global Security Tracker 4.10.; Xinhua 11.,26.,27.09.; 8.10.; Renmin ribao 27.09.; South China Morning Post 25.09.; MERICS-Studie „China in der internationalen Polizei- und Justizzusammenarbeit“ 14.09.).

 

Religionspolitik

5. Juli und 9. Oktober 2017:
Hochrangige Kader unter anderem wegen „abergläubischer Aktivitäten“ aus Partei ausgeschlossen
Wang Yingcheng, ehemals Präsident der People’s Insurance Group of China Ltd., einer der größten staatlichen Versicherungsfirmen, wurde wegen Verstößen gegen die Parteidisziplin und Korruption aus der Partei ausgeschlossen und seiner Ämter enthoben, wie die Zentrale Kommission für Disziplin-Inspektion (ZKDI) der KPCh am 5. Juli bekanntgab. Laut ZKDI hatte Wang seinen Glauben an den Kommunismus verloren und abergläubische Aktivitäten praktiziert. 
Am 9. Oktober gab die ZKDI den Parteiausschluss von He Ting, ehemals Polizeichef von Chongqing, bekannt. Auch ihm wurde neben Verschwendung und Machtmissbrauch das Praktizieren abergläubischer Aktivitäten vorgeworfen. Es gab bereits eine Reihe von Parteiausschlüssen unter diesem Vorwurf im Rahmen von Xi Jinpings Anti-Korruptions-Kampagne (chinadaily.com.cn 10.10.; South China Morning Post 9.10.; Xinhua 5.07.; 8.10.).

15. Juli 2017:
Wang Zuo’an in Parteizeitschrift Qiushi über „Religionsarbeit“ 
Parteimitglieder dürfen nicht an Religion glauben

Der Beitrag von Wang Zuo’an, Direktor des Büros für religiöse Angelegenheiten, zum Thema „Um die Religionsarbeit gut durchzuführen, muss man die Politik betonen“, richtet sich an die Religionsbehörden auf allen Ebenen und ihre Mitarbeiter. Er ermahnt sie, sich in ihrer Arbeit an die politischen Richtlinien zu halten. Die Massen der dort arbeitenden Kader müssen laut Wang über ein festes politisches Bewusstsein verfügen, das mit dem des ZK der Partei eng übereinstimmt. In wichtigen religionspolitischen Fragen und Entscheidungen von großer Tragweite sollen sie dem ZK berichten, aber nicht selbst willkürlich entscheiden oder ihre Meinung öffentlich kundtun. Zwar müssten sie die Politik der zentralen Führung je nach Ortslage kreativ umsetzen, doch dürften sie nicht unter dem Vorwand des speziellen lokalen Kontexts einfach machen, was sie wollen. Zu hoher Wachsamkeit mahnt Wang angesichts des Umstands, dass in den letzten Jahren unter den disziplinarisch und gesetzlich bestraften hochrangigen Kadern solche seien, „die nicht an Marx und Lenin, sondern an eine Religion glauben“. Parteimitglieder und -kader müssen laut Wang nicht nur selbst am marxistischen Atheismus festhalten, sondern diesen auch propagieren, besonders gegenüber der Jugend. 
Su Wei, Professor an der Parteischule in Chongqing, sagte der parteinahen Global Times, dass das Verbot des religiösen Glaubens für Parteimitglieder von Dauer sein, [seine Durchsetzung] im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui, im Autonomen Gebiet Xinjiang der Uiguren und im Autonomen Gebiet Tibet jedoch möglicherweise mehr Arbeit erfordern werde (globaltimes.cn 18.07.; Qiushi 15.07. nach www.sara.gov.cn/old/ldxx/wza/ldjh/398923.htm und BBC Monitoring).

26. Juli 2017:
Xinhua: Polizei in der Provinz Zhejiang verhaftet 18 Mitglieder der „Kirche des Allmächtigen Gottes“
Der Xinhua-Meldung zufolge sagte der zuständige Polizeichef im Kreis Changxing, die meisten Festgenommenen hätten Anzeichen von Depression aufgewiesen. Zudem hätten die Kultführer spirituelle Kontrolle über sie ausgeübt und sie dazu gebracht, hohe Summen von 10.000 Yuan und mehr zu spenden. Acht der Verdächtigen seien inzwischen „umerzogen“ worden und hätten ihrem Kultglauben abgeschworen, so der Bericht (Xinhua 26.07.). 
Die in den 1990er Jahren gegründete „Kirche des Allmächtigen Gottes“ (auch bekannt als „Lehre vom Östlichen Blitz“) verkündet den Zweiten Christus, eine Wiedergeburt Christi in Gestalt einer chinesischen Frau. Sie wirbt seit Jahren vor allem in christlichen Gemeinden Gläubige ab. Seit sie Ende 2012 in ganz China mit Weltuntergangsprophezeiungen auftrat und nach einem Mord in einer McDonald’s-Filiale in Shandong im Mai 2014 gehen die Behörden massiv gegen die Lehre vor.

3. August 2017:
Epoch Times: Falun Gong-Anhänger werden häufiger ohne Anklage freigelassen
Die Falun Gong nahestehende Zeitung schrieb unter Berufung auf die Falun Gong-Website Minghui, dass seit Anfang 2017 mindestens 54 Falun Gong-Anhänger ohne Anklage freigelassen worden seien, nachdem das jeweilige Gericht, der Staatsanwalt oder die Polizei die Einstellung des Falls beschlossen hätten. Epoch Times führte dies auf Sympathien für Falun Gong bei lokalen Behörden zurück. Dennoch gehe die Verfolgung weiter; laut Minghui seien 117 Anhänger im April 2017und 78 Anhänger im Mai 2017 zu Gefängnisstrafen verurteilt worden (Epoch Times 3.08.).

7. September 2017:
Revidierte „Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“ werden bekanntgegeben, sie gelten ab 1. Februar 2018
Der Staatsrat der Volksrepublik China hat am 28. August 2017 eine Neufassung der „Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“ (Zongjiao shiwu tiaoli 宗教事物条例) erlassen, die am 7. September 2017 veröffentlicht wurde. Sie wird am 1. Februar 2018 die bisher geltende Fassung ablösen, die 2004 als erste umfassende Verwaltungsrechtsnorm für den Umgang des Staates mit den Religionen erlassen worden war. Die Neufassung der „Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“ ist deutlich umfangreicher als die bisherige Version; Kommentatoren sehen eine stärkere Kontrolle der Religionen als Hauptziel der Revision an. Am 9. September wurde in Beijing die „Gemeinsame Konferenz der nationalen religiösen Organisationen“ einberufen, um das revidierte Dokument zu studieren (siehe den Beitrag in den Informationen und die Übersetzung in der Dokumentation dieser Nummer). 

6. September 2017:
Forum „Chinesische Kultur und Sinisierung der Religionen“ in Beijing
Das Forum fand zur Feier des 20-jährigen Bestehens der Akademie für chinesische Kultur am Zentralinstitut für Sozialismus in Beijing statt, geladen waren die Verantwortlichen der nationalen Organisationen der fünf Religionen sowie Wissenschaftler. Laut Xinhua sagte Meister Xuecheng, Vorsitzender der Chinesischen buddhistischen Vereinigung, auf dem Forum, für eine gründliche Sinisierung müssten die Religionen ihren ursprünglichen Kulturhintergrund und das ursprüngliche System für die Interpretation ihrer Lehren durchbrechen und auf dem Boden der chinesischen Kultur ein chinesisches System von Lehren neu aufbauen. Die Global Times zitierte Bischof Ma Yinglin, den Vorsitzenden der offiziellen Chinesischen katholischen Bischofskonferenz, mit der Aussage, der Katholizismus bereite einen 5-Jahresplan für seine Sinisierung vor. Shen Guiping vom Zentralen Institut für Sozialismus sagte der Zeitung, die Sinisierung des Christentums schließe jeden Aspekt mit ein, inklusive Lehre, Gebräuche, Moral und Kultur. 
Auch in den offiziellen Presseorganen der fünf Religionen sowie religionswissenschaftlichen Publikationen erscheinen laufend Artikel zur Sinisierung. In einem in Tianfeng, dem Organ der offiziellen protestantischen Leitungsgremien, abgedruckten Beitrag verband der Religionswissenschaftler Zhuo Xinping (Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften) die Sinisierung des Christentums mit dem Begriff der „Schicksalsgemeinschaft der chinesischen Nation“ (Global Times 7.09.; Tianfeng 2017, Nr. 8, S. 4-5; Xinhua 6.09.).

22. September 2017:
Erneuerte staatliche Anti-Kult-Website geht ans Netz
Die Website „Chinesisches Anti-Kult-Netz“ (Zhongguo fan xiejiao wang 中国反邪教网, www.chinafxj.com) untersteht dem Büro des Staatsrats zur Abwehr und Behandlung „häretischer Kulte“ (xiejiao). Nach eigenen Angaben will die Website über Wesen und Gefahr der Kulte aufklären, Gesetze erläutern und Betroffenen wie Angehörigen Beratung und Hilfe anbieten. Neue Features sind eine Rubrik, in der Angehörige vermisste Personen zur Suche ausschreiben können, und ein Bereich, in dem kultbezogene Vorfälle angezeigt werden können. Ferner kann man an der Online-Unterschriftenkampagne „Sag nein zu Kulten“ teilnehmen. Das Anti-Kult-Netz verfügt auch über amtliche WeChat- und Weibo-Konten. Nach Angaben von Sixth Tone wurde die Website früher von der China Anti-Cult Association betrieben (chinafxj.cn 22.09.; sixthtone.com 25.09.). 
Eine Reihe von religiösen Sondergruppierungen sind in China als häretische Kulte verboten und werden verfolgt; viele von ihnen sind christlich inspiriert, wie die „Kirche des Allmächtigen Gottes“. Die China Anti-Cult Association entstand nach Beginn der Niederschlagung der Falun Gong-Bewegung ab 1999.

 

Religionen allgemein

20. September / 13. Oktober 2017:
China ist Israels größte Touristenquelle – religiös motivierter Tourismus?
64.000 chinesische Touristen besuchten Israel zwischen Januar und Juli 2017, ein Anstieg von 66% gegenüber dem Vorjahr, sagte der israelische Tourismusminister Yariv Levin bei einem Chinabesuch. Levin habe dies neuerdings eingerichteten Direktflügen zwischen China und Israel zugeschrieben, meldete Xinhua am 20. September. Das in New York ansässige Online-Portal Jing Travel, das auf das Reisegeschäft mit Chinesen spezialisiert ist, berichtete am 13. Oktober, dass manche Reiseagenturen auch „religionsgeschichtliche“ Reiseziele im Programm haben sollen. Jing Travel verweist darauf, dass es für Chinesen billigere und visatechnisch bequemere Reiseländer als Israel gäbe, und hält es für möglich, dass es sich bei den Israeltouristen aus China um chinesische Christen handeln könnte, die aus religiösen Gründen nach Israel reisen.
Laut Jing Travel haben außerdem einige Länder, allen voran Indonesien, angekündigt, religiösen Tourismus für die Zielgruppe der chinesischen Muslime voranzutreiben. Halal-Tourismus sei ein weltweit populärer Trend, jedoch sei aufgrund der staatlichen Reisebeschränkungen für einen Teil der muslimischen Bevölkerung Chinas nicht zu erwarten, dass der chinesische halal-Tourismus jemals eine große Rolle spielen werde (jingtravel.com 13.10.; Xinhua 20.09.).
Siehe hierzu auch den Eintrag vom 21. November 2017 in der Rubrik „Sino-vatikanische Beziehungen“ zum Verbot von Vatikanbesuchen in Reiseprogrammen.

 

Buddhismus

14. Juli 2017:
Tibet Post International: Petition gegen Umgestaltung des Klosters Kumbum (Ta’ersi) für den Tourismus
Ein Komitee aus Mönchen und Laien habe eine Petition an die Kreisverwaltung von Rushar (chin. Huang­zhong, Stadt Xining, Provinz Qinghai) gerichtet, in der es sich gegen Pläne der Regierung für das Kloster wendet, schrieb The Tibet Post International (Dharamsala). Der Meldung zufolge sehen diese Pläne vor, das Kloster, eines der bedeutendsten Klöster der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus, zu einem Museum und Tourismusziel zu machen, was die religiöse Praxis erschwere. In der von Tibet Post zitierten Petition des Komitees heißt es: „Indem diese historische Stätte in einen Geschäftsbetrieb verwandelt wird, wird die religiöse Verehrung an dieser Stätte erschwert. Um unserer Geschichte willen können wir das nicht erlauben; wir sollten unsere Verehrung machen und das Kloster besuchen dürfen, wie wir wollen“ (thetibetpost.com 14.07.).

20. August 2017:
Schlüsselstellen von Buddhistischer Akademie und Kloster Larung Gar werden mit Parteikadern besetzt
In der buddhistischen Akademie Larung Gar im Kreis Sertar im Autonomen tibetischen Bezirk Kardze, Provinz Sichuan, an der vor 2016 rund 10.000 Anhänger des tibetischen Buddhismus gelebt und studiert haben sollen, wurden nun offenbar leitende Stellen mit sechs Parteikadern besetzt. Behördenvertreter des Autonomen Bezirks Kardze gaben dies am 20. August bekannt, wie das Tibetan Centre for Human Rights and Democracy (TCHRD) in Dharamsala meldete. Die buddhistische Akademie erhielt demnach ein Parteikomitee, der stellvertretende Direktor des Büros für öffentliche Sicherheit des Bezirks Kardze, Dapka, wurde zum Präsidenten und Parteisekretär der Akademie ernannt; der stellvertretende Parteisekretär des Kreises Sertar, Sonam Choepel, wurde Direktor des Nonnenklosters und Parteisekretär des Klosterverwaltungskomitees. Akademie und Nonnenkloster wurden verwaltungsmäßig getrennt und ihre Belegschaft auf 2.000 Mönche in der Akademie und 3.000 Nonnen im Kloster beschränkt, so TCHRD. Diese Maßnahmen entsprechen einer im Juni 2016 von Human Rights Watch bekanntgemachten Behördenanweisung, die einen mehrstufigen Plan zur „Korrektur und Rektifizierung“ der Akademie Larung Gar enthält. In deren Zuge wurden seit Juli 2016 nach Angaben von Free Tibet über 4.800 Personen aus der Akademie ausgewiesen und etwa 4.725 Wohnhütten abgerissen. Im Mai 2017 wurde laut TCHRD damit begonnen, auf dem freigeräumten Land Straßen und Attraktionen für Touristen zu errichten. 
In Yachen Gar im Bezirk Kardze, einer anderen großen buddhistischen Lehranstalt, haben laut Free Tibet zufolge die Behörden am 10. August 2017 den Abriss von 3.500 Behausungen angeordnet. Free Tibet zufolge wurden seit 2008 rund 3.000 bis 5.000 Personen aus Yachen Gar ausgewiesen (freetibet.org 24.08.; hrw.org 9.06.2016; TCHRD 23.08.; vgl. China heute 2016, Nr. 3, Chronik Sommer / Herbst 2016).

September 2017:
Gericht in Brighton verhängt hohe Geldstrafe für die buddhistische fangsheng-„Gnaden-Freilassung“ nicht einheimischer Krustentiere
Der englische Guardian berichtete am 25. September 2017 von der Verurteilung zweier Buddhisten aus London, Li Zhixiong und Li Ni, durch das Bezirksgericht Brighton im September für das Freilassen von lebenden Tieren. Das buddhistische Ritual des fangsheng 放生 hat seinen Ursprung im 3. Jh. n.Chr. Durch die Freilassung von lebenden Tieren, die eigentlich für die Schlachtung vorgesehen waren, soll gutes Karma erlangt werden können. Eine Gruppe von ca. 1.000 Buddhisten hatte 2015 anlässlich des Besuchs von Hai Tao, einem buddhistischen Lehrmeister aus Taiwan, der sich auch für Tierschutz einsetzt, eine Massenfreilassung von lebenden Tieren in Brighton durchgeführt. Die beiden Londoner Buddhisten hatten dem Gericht zufolge im Rahmen dieses fangsheng-Rituals 700 Krustentiere in die See vor Brighton entlassen, die nicht im Ärmelkanal heimisch sind und eine mögliche Bedrohung für einheimische Arten darstellen. Die Folgen für das betroffene Ökosystem seien nicht absehbar, so der Richter, und verurteilte sie zu einer Strafe von über £ 28.000. 
Solche Freilassungsaktionen sind keine Seltenheit. Nach Quellen des Guardian werden allein in Taiwan jedes Jahr rund 200 Millionen wilde Tiere in fangsheng-Ritualen freigelassen. Die sogenannte „Gnaden-Freilassung“, so der Guar­dian, habe oftmals nichts mit Gnade zu tun, da die Tiere vorher häufig unter schlechten Bedingungen aufbewahrt würden und nicht selten kurz nach Aussetzung stürben. Auch handelt es sich dabei öfter um nicht-einheimische, invasive Spezies, die den Lebensraum anderer Arten gefährden können (The Guardian 23.,25.09.).

16. September 2017:
Jade-Buddha-Tempel in Shanghai um 30 Meter verschoben
Shanghais historischer Jade-Buddha-Tempel wurde mithilfe einer aufwendigen Konstruktion nach dreimonatiger Vorbereitungszeit vom 2. September an bis zum Wochenende des 16./17. September um 30 Meter nach Norden versetzt. Mit dieser Aktion sollte Platz geschaffen werden, um die riesigen Touristenströme in einem größeren Vorhof aufnehmen zu können. Dies war auch Brandschutzmaßnahmen gezollt, da die Besucher zur Opferung große Mengen an Räucherstäbchen anzünden. Der 2.000 Tonnen schwere Tempel wurde mittels Hydraulikheber angehoben und auf speziellen Schienen mit einer Geschwindigkeit von 3 cm pro Minute an seinen neuen Standort transportiert. Durch den Tempel strömen jährlich ca. 2 Millionen Besucher, an Stoßzeiten wie Chinesisch Neujahr sind es bis zu 100.000 täglich (South China Morning Post 21.07.).

 

Daoismus

24. September 2017:
Daoistisches Ritual auf Fußballplatz beschert Team Erfolg
Am 24. September haben in Zhengzhou (Provinz Henan) kurz vor dem Spiel zwischen Henan Jianye und Shandong Luneng 15 daoistische Priester in ihren traditionellen schwarzen Roben auf dem Spielfeld vor einer Art Altar zugunsten der Gastgeber eine daoistische Zeremonie mit Gebeten und Weihrauchstäbchen abgehalten, was – nach einer dreimonatigen Serie an Niederlagen – prompt zum Erfolg führte, jedoch scharfe Kritik seitens des Chinesischen Fußballverbandes für die Nutzung des Fußballfeldes für religiöse Aktivitäten nach sich zog. Laut South China Morning Post, die über diesen Vorfall berichtete, reagierte der Fußballclub mit einer Pressemitteilung, in der er sich gegen „abergläubische Aktivitäten“ auf dem Feld aussprach, und versprach, den „Fehler“ zu korrigieren. Er zeigte Verständnis für die Fans, die unbedingt einen Fortbestand ihres Club in der Superliga sehen wollten, mahnte aber, „ein Sieg kann nicht durch Gebete errungen werden“. 
Es war dies nicht das einzige Mal, dass sich ein Club in verlustreicher Saison an die Götter wandte. Die Mannschaft Guang­zhou R&F hat im Juli ihr gesamtes in Blau gehaltenes Stadion in Gold neu gestrichen, auch die Sitze und Mauern. Damit wollte man das fengshui verbessern – und hat seitdem kein Heimspiel mehr verloren, selbst nicht gegen den überragenden Lokalrivalen Guangzhou Evergrande (AsiaNews 27.09.; South China Morning Post 26.09.; http://stadiumdb.com).

 

Islam

1./2. September 2017:
Muslime in China feiern das Opferfest
Unter großer, teils auch internationaler Beteiligung feierten die Muslime in China das Opferfest. Auf der Website der offiziellen Chinesischen islamischen Vereinigung finden sich dazu folgende Zahlen: In den Moscheen Shanghais wurden insgesamt 9.360 Gebetsteilnehmer gezählt. 4.000 Muslime aus dem In- und Ausland, darunter Indonesien, der Türkei, Malaysia und Deutschland, kamen zum Gebet in die historische Niujie-Moschee in Beijing. Über 10.000 in- und ausländische Muslime versammelten sich in den religiösen Stätten von Yiwu, einer Stadt in der Provinz Zhejiang, in der sich schwerpunktmäßig muslimische Geschäftsleute angesiedelt haben. Laut Xinhua bekamen Muslime in nordwestlichen Provinzen Ningxia, Xin­jiang und Gansu fünf arbeitsfreie Feiertage für das Fest.
Am 31. August veranstaltete die Chinesische islamische Vereinigung anlässlich des Opferfests einen Empfang im Beijing Xinjiang Mansion Hotel. Unter den Teilnehmern waren hochrangige Politiker, wie Liu Yandong, Politbüromitglied und zweite Vizeministerpräsidentin, sowie Sun Chunlan, Leiterin der Einheitsfrontabteilung der KP Chinas. Auch Vertreter von Botschaften muslimischer Länder waren anwesend (chinaislam.net.cn 1.,4.,7.09.; Xinhua 1.09.).

10. September 2017:
Human Rights Watch (HRW) berichtet über große Umerziehungseinrichtungen zur „De-Extremisierung“ in Xinjiang
Der in New York ansässigen Menschenrechtsorganisation zufolge haben die Behörden im Autonomen Gebiet Xinjiang seit etwa April 2017 Tausende von Uiguren und Angehörige anderer (muslimischer) turksprachiger Ethnien ohne Haftbefehl oder andere Dokumente zwangsweise in geschlossenen Umerziehungseinrichtungen festgehalten, wo sie über Monate die chinesische Sprache lernen, Gesetze aufsagen und Slogans wie „Religion ist schädlich“ rezitieren müssten, wie HRW von Angehörigen der Internierten erfuhr. Laut HRW haben auch staatliche Medien in Xinjiang, wie die Xinjiang Daily, über die Einrichtungen berichtet, die dort als „Fortbildungskurse für De-Extremisierung“ oder „Fortbildungszentren für Erziehung und Transformation“ bezeichnet würden. Laut Radio Free Asia (RFA) soll es in den Kreisen Ghulja (Yining) und Korla (Kuerle) Lager mit mindestens 3.600 Insassen geben. Als Internierungsgründe nannten von RFA Befragte u.a. die Teilnahme an illegalen religiösen Unterweisungen und Auslandsverbindungen oder Auslandsaufenthalte (darunter nicht autorisierte Teilnahme am Hadsch); auch des religiösen Fundamentalismus Verdächtige, Männer mit sehr langen Bärten oder Eltern, die ihre Kinder in religiöse Untergrundschulen schicken, seien unter den Betroffenen. RFA zufolge gibt es Anzeichen für ein weites Netz an Umerziehungslagern in ganz Xinjiang, die meisten im Süden des Gebiets. Diese Umerziehungseinrichtungen gleichen laut HRW Maßnahmen, die Ende 2012 in Tibet durchgeführt wurden. Chen Quanguo, der seit August 2016 Parteisekretär von Xin­jiang ist und als Hardliner gilt, hatte vorher das gleiche Amt im Autonomen Gebiet Tibet inne (HRW 10.09.; RFA 11.,29.09.).

11. September 2017:
Neuaufnahme von 26 Studienanfängern am Chinesischen Koraninstitut in Beijing
26 Studienanfänger aus 11 Provinzen haben sich am 11. September für das Grundstudium (benke – Bachelor-Studiengang) am Chinesischen Koraninstitut, der nationalen Ausbildungsstätte der Chinesischen islamischen Vereinigung, angemeldet – eine eher niedrig erscheinende Zahl. Am 17. November wurde das Studienjahr für alle Kurse – auch den Master-Studiengang, das Grundstudium für Ahongs (Imame) und die Xinjiang-Klasse – eröffnet (chinaislam.net 25.09.; 23.11.).

14. September 2017:
Global Times über Regierungsmaß­nahmen im Autonomen Gebiet Ningxia der Hui gegen „pan-halal-Tendenzen“
Nach Darstellung der Global Times, die unter dem Dach der Parteizeitung Renmin ribao erscheint, hatte die Klage eines Sina weibo-Nutzers über zu wenige Mensen, die nicht halal sind, an der Ningxia University im August eine landesweite Online-Kontroverse ausgelöst. Die Zeitung zitierte in diesem Zusammenhang Xiong Kunxin von der Minzu University in Beijing; dieser sagte, es gebe in China eine pan-halal-Tendenz, die in der Forderung einiger Muslime bestehe, dass Dinge halal sein müssten, die es nicht sein könnten, wie Wasser, Straßen und Toiletten; dies sei ein Missbrauch des Begriffs, der zu einer Entfremdung der religiösen Gruppen führe. 36% der Bevölkerung von Ningxia gehört der überwiegend muslimischen Hui-Nationalität an. Am 14. September berichtete Global Times, dass die Regierung von Ningxia Gegenmaßnahmen ergriffen habe, wie die Entfernung zweisprachig chinesisch-arabischer Beschilderungen, (nicht näher beschriebene) Einschränkungen für halal-Lebensmittel, ferner das Anbringen von Nationalflaggen an religiösen Stätten. Global Times zitierte die Marxismusforscherin Xi Wuyi von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, die „pan-halal“ als „ersten Schritt zu religiösem Extremismus“ bezeichnete. Li Xiangping von der East China Normal University in Shanghai sagte der Global Times, es sollte Grenzen für das Eindringen einer Religion ins öffentliche Leben geben. Er sprach aber auch von einer wachsenden Islamophobie in den sozialen Medien und bezeichnete die Stigmatisierung des Islam als falsch (globaltimes.cn 15.08.; 14.09.).
Seit den 2000er Jahren bemüht sich die Regierung von Ningxia, die halal-Industrie zu einem Hauptwirtschaftszweig der armen Provinz auszubauen und damit auch den internationalen islamischen Markt zu erreichen; vgl. China heute 2009, Informationen („Islam als Markenzeichen – die ‚Kultur der Hui-Kaufleute‘“).

20. September 2017:
Letzte Pilgergruppe der VR China kehrt vom Hadsch aus Mekka zurück
Dieses Jahr nahmen über 12.000 Pilger aus der ganzen VR China am Hadsch nach Mekka teil, so die Angaben der Chinesischen islamischen Vereinigung (CIV), die die Wallfahrt für China zentral organisiert. Andere Organisatoren sind staatlich nicht zugelassen. Die Pilgerquoten für jedes Land werden von Saudi-Arabien festgelegt. Für die Zahl der Hadschis aus der VR China wurden in den Vorjahren jeweils folgende offizielle Angaben gemacht: 2016, 2015 und 2014: je 14.500 Pilger; 2013: 11.800; 2012: 13.800; 2011: 13.700; 2010: 13.000 (chinaislam.net.cn 22.09.; China heute „Chronik“). 

 

Christentum

29. August 2017:
UCAN berichtet über zunehmendes Verbot religiöser Erziehung von Kindern
In jüngster Zeit gibt es vermehrt Meldungen, dass seitens bestimmter Lokalregierungen Kindern und Jugendlichen der Besuch von christlichen Gottesdiensten und die Teilnahme an Sommerlagern verboten wird. „Eine Dringlichkeitsnote von höheren Behörden verbietet allen kleinen Kindern, Primar- und Sekundarschülern sowie Lehrern strikt, sich katholischen oder protestantischen Kirchen anzuschließen“, hieß es in einer Bekanntmachung des Schulbezirks von Yonglin in Wenzhou, Provinz Zhejiang, an alle Primarschulen, Erwachsenenbildungsstätten und Kindergärten. Eine Katholikin vor Ort äußerte gegenüber UCAN, dass der Lehrer ihrer Tochter eine Sprach- sowie schriftliche Nachricht an die Chat-Group der Eltern schickte und diese aufforderte, ihre Kinder nicht zur Kirche mitzubringen. Dies sei eine Anweisung des Erziehungsbüros; ein Untersuchungsteam würde an den Sonntagen offen oder verdeckt beobachten, wie viele Kinder zur Kirche gingen. Eine ähnliche Bekanntmachung gab es laut UCAN im Bezirk Ouhai in Wenzhou, in der es u.a. hieß: „Kinder, die zu früh in den Kirchen religiöse Erziehung und Ausbildung erhalten, werden ernsthaft die Umsetzung des Erziehungssystems beeinträchtigen.“ In Wuhai, Diözese Bameng in der Inneren Mongolei, soll ein Sommercamp von den Behörden verboten worden sein, ebenso in Suqian, Diözese Xuzhou, in der Provinz Jiang­su, wo sich der zuständige Pfarrer beim Parteisekretär beschwerte. 
Nach chinesischen Medienberichten wurde in Changsha, der Provinzhauptstadt von Hunan, im Juni „notfallmäßig“ eine Videokonferenz abgehalten, um über die Stabilisierung im Erziehungssystem zu beraten. Liang Guo­chao, Chef des Erziehungsbüros, drängte auf einen „entscheidenden Schritt, um eine religiöse Infiltration in den Schulen zu verhindern“. Die Schüler sollten angeleitet werden, bewusst religiösen Praktiken zu widerstehen, um den Schulhof zu einem „Stück reinen Landes“ zu machen. Auch in der Nachbarprovinz Henan wurde im Juli ein Dokument mit dem Titel „Die Erziehung von der Religion trennen“ veröffentlicht, das strikte Anweisungen gibt. 
Es ist jedoch unklar, inwieweit die Politik in ganz China umgesetzt werden wird, da an anderen Orten z.B. Sommercamps problemlos durchgeführt werden konnten. oft jedoch „low-key“, um nicht zu sehr die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zu ziehen (UCAN 13.07.,29.08.,25.09.).

 

Protestantismus

5.–6. September 2017:
Reformation und Gesellschaftsentwicklung 
Internationales Forum zum 500-jährigen Reformationsjubiläum in Beijing

Das Zentrum für Christentumsforschung an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften in Beijing veranstaltete gemeinsam mit den beiden evangelischen Vereinigungen der Stadt (Beijinger Christenrat und Drei-Selbst-Bewegungs-Komitee) eine akademische Tagung zum Reformationsjubiläum. Abgeordnete verschiedener Regierungsgremien und hochrangige Vertreter unterschiedlicher Religionen wie Islam und Buddhismus wohnten der Veranstaltung bei. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland nahmen das Thema zum Anlass, um in insgesamt 25 Redebeiträgen Themen wie das Verhältnis von Staat und Kirche, Pluralismus und Sinisierung zu reflektieren (ccctspm.org 12.09.) Isabel Hess-Friemann

20. September 2017:
Provinz Henan: Behörden entfernen erstmals zwangsweise ein Kirchenkreuz
Die betroffene protestantische Holy Grace Church im Kreis Tanghe, Stadt Nanyang, Provinz Henan war UCAN zufolge offiziell registriert. Das Turmkreuz ging bei der Demontage in Flammen auf, wie ein online zirkulierendes Video zeigte. Es sei seines Wissens die erste zwangsweise Kreuzdemontage in der Provinz Henan, sagte Ying Fuk-tsang von der Divinity School der Chinese University of Hong Kong zu UCAN. Auch in der Diözese Luoyang, Provinz Henan, soll laut UCAN die katholische Kirche in der Altstadt, die der katholischen Gemeinschaft im Untergrund gehört, von den Behörden aufgefordert worden sein, ihr Kreuz zu entfernen (China Aid 20.09.; UCAN/La Croix 22.09.). 
In der Provinz Zhejiang wurden zwischen 2014 und 2016 rund 1.600 Kreuze von Kirchentürmen und -dächern zwangsweise durch die Behörden demontiert. Einige Fälle von Kreuzabrissen gab es auch in der Provinz Jiangxi.

 

Katholizismus

8. Juli 2017:
Ehemalige Kathedrale von Xiamen wird Teil des Gulangyu UNESCO-Welterbes
Bei der 41. Sitzung des Welterbekomitees in Krakau wurde die zu Xiamen in der südchinesischen Provinz Fujian gehörende Insel Gulangyu von der UNESCO als Kulturerbestätte in die Liste des Welterbes aufgenommen. Zu den 51 namhaften Gebäuden auf der Insel zählt die frühere katholische Christ König-Kathedrale der Diözese Xiamen. Die Aufnahme erfolgt zeitgleich mit der 100-Jahr-Feier der Kathedrale, die sich im Zentrum von Gulangyu befindet. Die Kirche wurde 1917 vom spanischen Dominikaner Bischof Mamaunel Prat gebaut. Heute dient die Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in der Stadt Xiamen als Kathedrale, da dort die meisten Katholiken leben und Gulang­yu nur per Fähre zu erreichen ist. 
Nach Ende des Opiumkrieges 1842 und dem Vertrag von Nanjing siedelten sich viele westliche Händler auf der Insel Gulangyu an. Ab 1903 war Gulangyu ausländische Konzession und verfügt noch heute über viele Kolonialbauten mit unterschiedlichen architektonischen Stilen. Die Insel sei ein wichtiges Fenster für den sino-ausländischen Austausch gewesen, so die UNESCO. Der Katholizismus wurde in Xiamen bereits 1313 von Franziskanern eingeführt. 1883 wurde Xiamen apostolisches Vikariat (UCAN 18.07.; blog.chinareise.com 12.07.).

19. Juli 2017:
Gedenkversammlung zum 60-jährigen Bestehen der Chinesischen katholischen patriotischen Vereinigung (PV)
In der Großen Halle des Volkes fand die Gedenkfeier unter Beteiligung von 200 Personen statt, darunter der stellvertretende Leiter der der Einheitsfrontabteilung der KP Chinas, Zhang Yijiong, der Direktor des Staatlichen Büros für religiöse Angelegenheiten, Wang Zuo’an, die Verantwortlichen der PV und andere katholische Vertreter, unter ihnen zahlreiche Bischöfe, sowie Vertreter der vier anderen Religionen. Anschließend empfing Yu Zhengsheng, der Vorsitzende der politischen Konsultativkonferenz, die Teilnehmer und gratulierte im Namen von Zentralkomitee und Staatsrat. Yu erklärte, mit der Gründung der PV vor 60 Jahren habe die katholische Kirche Chinas offiziell den Weg der Unabhängigkeit, Autonomie und Selbstverwaltung sowie der Anpassung an den Sozialismus eingeschlagen. In UCAN wurde darauf hingewiesen, dass die Zeremonie in zurückhaltender Form gehalten worden sei und man, vielleicht auch aus Rücksicht auf die sino-vatikanischen Gespräche, die Bezeichnung „Gedenkversammlung“ statt „Feier“ gewählt habe. 
Die Chinesische katholische patriotische Vereinigung, eine sog. Massenorganisation, wurde am 2. August 1957 auf Betreiben der Regierung gegründet. Wie die 1980 gegründete Chinesische katholische Bischofskonferenz und die beiden übergeordnete Nationalversammlung der chinesischen katholischen Kirche enthält die Satzung der PV das Prinzip der Unabhängigkeit [vom Vatikan]. Für die anderen vier staatlich anerkannten Religionen gibt es ähnliche offizielle Massenorganisationen. (AsiaNews 24.07.; chinacatholic.cn 21.07.; UCAN 21.07.; Xinhua 19.07.). Eine Übersetzung der aktuellen Satzung der PV findet sich in China heute 2017, Nr. 2, S. 86-92.

13. August 2017:
Tod von Bischof em. Silvester Li Jiantang von Taiyuan, Provinz Shanxi
Bischof Li – der sowohl vom Vatikan wie der chinesischen Regierung anerkannt war – wurde am 23. Dezember 1925 geboren und 1956 zum Priester geweiht. Die Jahre von 1966 bis 1980 verbrachte er im Arbeitslager (Textilfabrik); anschließend konnte er in seine Diözese zurückkehren und in der Pfarrei von Dong’ergou arbeiten. 1994 wurde er zum Bischof geweiht. Von 1996 bis 2008 gehörte Bischof Li zum Vorstand des Priesterseminars von Shanxi, als dessen Rektor er von 2000 bis 2001 fungierte. Das Seminar wurde 2012 geschlossen. Bischof Li gründete auch das Kleine Seminar von Tai­yuan sowie den Schwesternkonvent Unsere Liebe Frau von den Sieben Schmerzen. 2010 weihte er Priester Meng Ningyou zu seinem Koadjutor. 2013 trat Bischof Li offiziell in den Ruhestand. 
Bischof Li wurde am 19. August auf dem kirchlichen Friedhof in seinem Heimatdorf Dong’ergou beigesetzt. Der Requiemmesse am 17. August stand Bischof Meng vor, weiterer Konzelebrant war Bischof Peter Wu Junwei von Xinjiang (Yuncheng). An der Messe nahmen 5.000 Gläubige teil. 
Die Diözese Taiyuan hat etwa 80.000 Katholiken (AsiaNews 14.08.; chinacatholic.org 13.08. Fides 6.10.; UCAN 18.08.).

14. August 2017:
Bischof Paul Xie Tingzhe von Urumqi stirbt
Untergrundbischof Xie von Urumqi im Autonomen Gebiet Xinjiang starb im Alter von 86 Jahren. Von der chinesischen Regierung war er lediglich als Priester anerkannt, konnte sich jedoch innerhalb Chinas relativ frei bewegen. 
Bischof Xie wurde am 2. Januar 1931 in Lanzhou, Provinz Gansu, geboren und trat 1945 ins Kleine Seminar von Lanzhou ein. In den späten 1950er Jahren wurde er – noch als Seminarist – inhaftiert, da er sich weigerte, der Patriotischen Vereinigung beizutreten. Die Jahre 1961–1979 verbrachte er in einem landwirtschaftlichen Arbeitslager in Urumqi. 1980 nach seiner Freilassung wurde er zum Priester geweiht. Er blieb in Urumqi, um dort für die Kirche zu arbeiten. 1991 wurde er im Geheimen zum Bischof von Urumqi geweiht. 1994 konnte der Bischof bei einem Auslandsbesuch mit Papst Johannes Paul II. zusammentreffen. Bischof Xie hatte einen großen Missionsgeist und war aktiver Internetnutzer. Dort hatte er seinen eigenen Blog. Auch sang er lateinische Lieder mit jungen Leuten in seiner Chat-Gruppe. 
Nach dem Tod von Bischof Xie ordneten – so UCAN gemäß der Aussage eines Untergrundkatholiken – die Behörden an, dass die Beerdigung innerhalb von zwei Tagen abzuhalten sei und die Asche innerhalb von 30 Minuten nach der Einäscherung bestattet werden müsse. Dies hielt Gläubige von entfernt gelegenen Orten davon ab, dem Bischof die letzte Ehre zu erweisen. Den Zeremonien durfte jeweils nur ein Diözesanpriester vorstehen, zwei weitere Priester durften nicht konzelebrieren und die 22 anderen Diözesanpriester durften ihre Pfarreien nicht verlassen, so UCAN. Die Diözese zählt etwa 9.000 Katholiken in einer überwiegend muslimisch geprägten Region (AsiaNews 14.08.; Fides 6.10.; UCAN 18.08.).

September 2017:
Katholischer Priester von Shenyang zu 18 Monaten Haft verurteilt
Priester Fei Jisheng, 40, aus der offiziellen Diözese Liaoning wurde wegen eines angeblichen Diebstahls von Spendengeldern für ein Altenheim in Gaizhou zu 18 Monaten Haft verurteilt. Er wurde bereits am 18. Oktober 2016 beim Besuch eines Schwesternkonvents in Fushun verhaftet. Wie u.a. Generalvikar Dong Hongchang von Shenyang damals sagte, sei der wahre Grund für seine Verhaftung der Erfolg seiner „Jünger-Kurse“, die von der Regierung als illegal betrachtet werden. Bischof Pei Junmin von Liaoning hatte versucht, mit dem Religionsbüro auf Provinzebene und der Abteilung für Einheitsfrontarbeit zu verhandeln, jedoch ohne Erfolg. Der Fall wurde von der Regierung als sensibel eingestuft; so durfte Priester Fei auch keine Besuche empfangen und die Verhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Offensichtlich hängt der Fall auch mit der Entlassung des stellvertretenden Direktors des katholischen Altenheims in Gaizhou, Han Weixing, zusammen, den Fei der Korruption verdächtigt hatte. Han soll darauf bei den Religionsbehörden und dem Büro für öffentliche Sicherheit Fei illegaler Evangelisierungsaktivitäten bezichtigt haben. 
Zusammen mit Priester Fei wurde auch der Laie He Xianmin verurteilt, allerdings zu einem Jahr auf Bewährung. Beide müssen an die katholische Kirche in Gaizhou eine Kompensationssumme von 121.200 Yuan zahlen. Priester Fei steht seit langem unter Überwachung und wurde auch schon früher inhaftiert, so im Juni 2016 für einen Monat wegen Evangelisierungstätigkeiten außerhalb der Diözesangrenzen. 
Die „Jünger-Kurse“ begannen 2007 und haben sich in ganz China verbreitet, insbesondere in den Provinzen Liaoning und Hebei. Es handelt sich um eine Kombination von Missionsarbeit im protestantischen Stil mit Elementen der katholischen charismatischen Bewegung. Laut einem Interview mit Bischof Han Yingjin von Sanyuan im Oktober 2016 (RFA) soll Priester Fei gesagt haben, dass viele Priester vor Ort in den Diözesen Unverständnis aufbrächten für seine Arbeit, dies schloss anfangs auch Bischöfe ein (AsiaNews 29.03.; UCAN 31.10.2016; 27.03.,21.09.,12.10.; rfa.org 28.10.2016).

11. September 2017:
Verschleppter Bischof Shao Zhumin von Wenzhou meldet sich per WeChat aus Beijinger Krankenhaus
Der am 18. Mai 2017 von Behördenvertretern zu unbekannten Orten gebrachte, von der Regierung nicht anerkannte „Untergrund“-Bischof von Wenzhou schrieb in einer WeChat-Nachricht, er danke allen für ihr Gebet, besonders für das Gelingen der heutigen Operation; es sei nicht günstig, ihn in Beijing zu besuchen. Eine kirchliche Quelle sagte UCAN, der Bischof werde im Tongren-Krankenhaus in Beijing am Ohr operiert. In den folgenden Wochen gab es keine weiteren Nachrichten über den Verbleib des Bischofs. Er steht unter verstärktem Druck der Behörden, seit er im September 2016 seinem Vorgänger, Bischof Zhu Weifang, nach dessen Tod automatisch als Ortsbischof nachfolgte. Im Juni 2017 hatten sich nacheinander der deutsche Botschafter in Beijing und der Vatikan in Stellungnahmen für seine Freilassung eingesetzt (AsiaNews 9.09.; UCAN 12.09.). Vgl. China heute 2017, Nr. 2, Chronik, 6. April und 18. Mai 2017 und Chronik, 26. / 27. Juni 2017

25. September 2017:
Bischof Matthias Hu Xiande von Ningbo verstirbt
Der 83-jährige Bischof von Ningbo in der Provinz Zhejiang war sowohl vom Vatikan wie auch der chinesischen Regierung anerkannt. Er starb im Krankenhaus an einer Krebserkrankung. Das Begräbnis von Bischof Hu fand am 28. September statt.
Hu Xiande wurde 1949 getauft und trat im darauffolgenden Jahr ins Kleine Seminar in Ningbo ein, seine theologischen Studien absolvierte er am Priesterseminar in Shanghai. Die Jahre der Kulturrevolution (1966–1976) verbrachte er in seiner Heimat und nahm 1985 erneut seine Studien auf. Im selben Jahr wurde er von Bischof Aloysius Jin Luxian SJ zum Priester geweiht. 2000 wurde er von Bischof Josef Ma Xuesheng von Zhoucun, Provinz Shandong, zum Koadjutorbischof von Ningbo geweiht. Nach dem Tod seines Vorgängers wurde er 2004 als Ortsbischof installiert. Die Diözese Ningbo zählt ca. 30.000 Katholiken und 24 Priester (UCAN 26.09.).

 

Sino-vatikanische Beziehungen

27. Juli 2017:
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin spricht in Bezug auf den Dialog mit China vom Auftauchen neuer Herausforderungen und vom „Geist des gesunden Realismus“
Kardinal Parolin, der als „Chefdiplomat“ des Vatikans mit den sino-vatikanischen Verhandlungen befasst ist, sprach in einem Interview mit Il Sole 24 Ore von den vielfältigen Kontakten der katholischen Kirche mit der Welt Asiens im Lauf der Jahrhunderte (etwa mit China über die Seidenstraße), um fortzufahren: „Sicherlich sind jetzt, verglichen mit den vergangenen Zeiten, neue Herausforderungen aufgetaucht, die noch nie dagewesen sind und nach kreativen Antworten verlangen [...]. Insbesondere verlangt die katholische Kirche, dass das Recht, den Glauben frei zu bekennen, zum Nutzen aller und für die Harmonie in der Gesellschaft garantiert ist. Katholiken wollen ihren Glauben heiter in ihren jeweiligen Ländern als gute Bürger leben [...]. In diesem Rahmen meine ich, dass der von den Regierungen einiger Länder der Region aufgenommene Weg des Dialogs zu begrüßen ist, China eingeschlossen. Dialog ist an sich schon eine positive Tatsache [...]. Wir stellen uns dem mit einem Geist des gesunden Realismus, in dem Wissen, dass das Schicksal der Menschheit vor allem in Gottes Hand liegt“ (ilsole24ore.com 27.07.).

3./5. August 2017:
Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zu chinesischen Global Times: „China und der Papst haben sehr gute Beziehungen“ 
Teilnahme an Konferenz zu Organspende in Kunming

„Wir müssen eine Unterscheidung machen zwischen einem formalen Abkommen und den realen Dingen“, sagte Bischof Marcelo Sánchez Sorondo im Interview mit der parteinahen Global Times. „Das reale Ding ist, dass in diesem Moment China und der Papst eine sehr gute Beziehung haben.“ Bischof Sorondo war Teilnehmer einer Konferenz in Kunming am 5. August zum Thema Organspende und Organtransplantation und hielt sich vorher in Beijing auf. Global Times zitierte ihn in mehreren Meldungen, u.a. auch mit den Worten: „China könnte ein Modell sein, das wir heute brauchen, um auf die Globalisierung zu antworten, ein Modell für die Würde und Freiheit des Menschen, ein Modell für die Ausmerzung einer neuen Art von Sklaverei, des Organhandels.“ 
Im Februar 2017 hatte die Einladung von Vertretern Chinas zu einer Konferenz über Organhandel im Vatikan, die die Päpstliche Akademie der Wissenschaften organisierte, außerhalb Chinas auch Kritik ausgelöst; Menschenrechtsorganisationen werfen China Organentnahme von exekutierten Strafgefangenen sowie von inhaftierten Falun Gong-Anhängern vor. Am 1. Januar 2015 trat in China eine Regelung in Kraft, der zufolge für Transplantationen nur noch Organe von freiwilligen Spendern verwendet werden sollen (China Daily 7.08.; cruxnow.com 4.08.; Global Times 3.,5.08.; vgl. China heute 2015, Nr. 1, Chronik, 5. Dezember 2014; 2017, Nr. 1, Chronik, 7.-8. Februar 2017).

19. August / 1. September 2017:
South China Morning Post sieht sino-vatikanische Verhandlungen an totem Punkt, Hong Kong Sunday Examiner interpretiert Interviews
Die Bemühungen des Vatikans um eine Annäherung an China seien offenbar zum Stillstand gekommen, da man sich nicht auf eine gegenseitige Anerkennung umstrittener chinesischer Bischöfe einigen könne, schrieb die South China Morning Post (SCMP). „Neuerdings sind die Nachrichten, die wir hören, nicht so gut“, sagte auch der dem sino-vatikanischen Dialog positiv gesonnene P. Jeroom Heyndrickx CICM vom Verbiest Institute in Leuven der SCMP. Der Hong Kong Sunday Examiner (HKSE) wertete Kardinal Parolins Rede von „neuen Herausforderungen“ im Interview vom 27. Juli (s.o.) ebenfalls als Hinweis auf Schwierigkeiten in den Beziehungen. Der HKSE machte aber darauf aufmerksam, dass Bischof Sorondo von Global Times „mit ungewöhnlicher Höflichkeit“ behandelt worden sei, der Bischof als nicht für China Zuständiger wiederum habe die Stichwörter für sein Interview sicher von höheren Instanzen im Vatikan erhalten. Es handle sich möglicherweise um einen Versuch beider Seiten, den Dialog wieder ins Lot zu bringen (HKSE 1.09.; SCMP 19.08.).

23. August 2017:
Sergio Ticozzi PIME in AsiaNews über Zweifel und Verwirrung unter chinesischen Katholiken
Der am Holy Spirit Study Centre der Diözese Hongkong tätige Chinaexperte spricht von den Sorgen, die viele Personen aus dem offiziellen wie inoffiziellen Teil der Kirche, die ihrem Glauben wirklich treu sein wollten, bei seinem letzten Besuch in Festlandchina geäußert hätten. Sie seien bekümmert über den geschickt kalkulierten Druck, den die Behörden – durch Anreize ebenso wie durch Unterdrückung bis hin zur Gewalt – ausüben, um den offiziellen Teil der Kirche zu kontrollieren, und den Versuch, durch verpflichtende Registrierung die inoffizielle Kirche auszumerzen. Verwirrung bestehe auch angesichts von „Opportunisten und Leuten mit zwei Gesichtern“ innerhalb der Kirche. Einige Priester der inoffiziellen Kirche hätten ihn zudem gefragt, ob Rom die Regierungspolitik der Eliminierung der Untergrundkirche akzeptiere, und ob es weiter notwendig sei, den Beitritt zur Patriotischen Vereinigung zu verweigern. Manche hofften, vielleicht zu unrecht, darauf, dass ein Abkommen zwischen China und dem Vatikan ihre Sorgen beenden könnte, während andere sich in ihren kleinen Gemeinschaften abriegeln würden. Die Kirche in Festlandchina brauche wirklich die Unterstützung der Weltkirche, so Ticozzi (AsiaNews 23.08.; Hong Kong Sunday Examiner 2.09.).

28. September 2017:
Erzbischof Savio Hon, Sekretär der Päpstlichen Kongregation für die Evangelisierung der Völker, wird zum Nuntius für Griechenland ernannt
Der Hongkonger Salesianer und Theologe Savio Hon Tai-Fai war Ende Dezember 2010, als sich die Spannungen zwischen China und dem Vatikan zugespitzt hatten, von Papst Benedikt XVI. in die Vatikanbehörde berufen worden, die für die Missionsarbeit der Kirche zuständig ist und auch Jurisdiktion über die Kirche in China hat. Er war der erste und einzige Chinese in leitender Position in der Kurie. In Bezug auf Verhandlungen des Vatikans mit China trat Hon eher für Vorsicht ein; so sagte er am 20. Februar 2011 in einem Gespräch mit Hongkonger Katholiken, der Vatikan dürfe nicht um der Normalisierung willen zu viele Zugeständnisse machen, sonst bestehe die Gefahr der Verdrehung der Natur der Kirche. In dieser Hinsicht wird er als der Position Kardinal Joseph Zens nahestehend angesehen. AsiaNews schrieb, Hon habe immer dazu aufgerufen, dass man den im Brief von Benedikt XVI. an die chinesische Kirche festgelegten Richtlinien folgen müsse, was ihm Sympathien unter chinesischen Katholiken im Untergrund eingetragen habe, die den aktuellen sino-vatikanischen Dialog als Gefahr für ihr Überleben ansähen. Im Juni 2016 wurde Erzbischof Hon für mehrere Monate als Apostolischer Administrator nach Agana (Guam) geschickt. Hons Ernennung zum Nuntius für Griechenland nimmt Robert Mickens in La Croix als Hinweis dafür, dass Papst Franziskus in der schwierigen Annäherung an China Assistenten um sich haben wolle, die seine Strategie voll unterstützen (AsiaNews 28.08.; La Croix 29.09.; UCAN 21.02.2011; 28.09.). 

Anfang Oktober 2017:
Joseph Shih SJ fordert in La Civiltà Cattolica „gegenseitige Toleranz“ zwischen Regierung und Kirche in China und bezeichnet Ma Daqin als „chinesischen Bischof mit gesundem Realismus“
Das Interview mit Joseph Shih SJ, dem früheren langjährigen Leiter der chinesischen Abteilung von Radio Vatikan, der seit 2007 wieder überwiegend in Shanghai lebt, erschien in der Oktoberausgabe von La Civiltà Cattolica – einer Zeitschrift, deren Artikel vor der Publikation vom Staatssekretariat des Vatikans genehmigt werden. Der 90-jährige sagte, ohne Vorurteile betrachtet seien die Grundwerte des Sozialismus nicht unvereinbar mit dem Evangelium. Die chinesische Regierung sei kommunistisch, was sich auf lange Sicht nicht ändern werde. Die Kirche in China aber müsse eine Form von Beziehung mit der Regierung haben; Opposition sei selbstmörderisch, Kompromiss bedeute den Verlust der eigenen Identität, es bleibe als einzige Möglichkeit eine Beziehung gegenseitiger Toleranz. Dies setze aber voraus, dass der Heilige Stuhl der chinesischen Regierung nicht ablehnend gegenüberstehe. Sonst wäre die Kirche in China gezwungen, zwischen beiden zu wählen, sie würde notwendigerweise den Heiligen Stuhl wählen und damit in den Augen der Regierung intolerabel werden. Zur Frage, wie die chinesische Regierung sich zur Kirche verhalten würde, wenn der Vatikan sie nicht ablehne, meinte Shih, man könne nur sagen, „dass die katholische Kirche in China existiert und funktioniert; das bedeutet, dass eine Form von Toleranz bereits erlebt wird“. Den Fall von Bischof Ma Daqin von Shanghai, der seit seinem öffentlichen Austritt aus der Patriotischen Vereinigung 2012 unter Hausarrest steht, aber inzwischen Äußerungen der Reue publiziert hat, interpretierte Shih so, dass Ma „wiedererwacht“ sei zu einem „gesunden Realismus“, was die Beziehung zwischen Kirche und Staat in China angehe (https://laciviltacattolica.com/free-article/the-church-and-the-chinese-government-an-interview-with-fr-joseph-shih/UCAN 5.10.).

2. Oktober 2017:
Bischof Shen Bin in Vatican Insider: Keiner in China will eine vom Papst getrennte Kirche
Der vom Papst und von der Regierung anerkannte Bischof sagte, in China müsse man unterscheiden zwischen kirchlichen Angelegenheiten und Fragen des Glaubens auf der einen Seite und wirtschaftlichen bzw. Verwaltungsfragen auf der anderen Seite, die an sich nicht das Glaubensgut berühren. Über die Kirche in China sagte er: „Keiner von uns hat je daran gedacht, sich von der Universalkirche zu trennen oder zu unterscheiden oder einen anderen Weg zu gehen als die Universalkirche.“ Shen befürwortete den Dialog zwischen China und dem Vatikan und bezeichnete die Gläubigen im Untergrund als „Brüder in der einen Kirche“ (siehe den Wortlaut des Interviews in der Dokumentation). 
Bischof Shen ist einer der stellvertretenden Vizevorsitzenden sowohl der Chinesischen katholischen patriotischen Vereinigung als auch der offiziellen Chinesischen Bischofskonferenz und gilt als „derzeit einflussreichster“ (so UCAN) Mann im offiziellen Teil der Kirche. 
Gianni Valente hat in Vatican Insider bereits eine Reihe von chinesischen Bischöfen aus dem inoffiziellen wie offiziellen Teil der Kirche zum gleichen Thema interviewt; vgl. insbes. China heute 2015, Nr. 2, S. 86-103.

5. Oktober 2017:
Vatikans „Außenminister“ bekennt sich zu Partnerschaft mit Taiwan 
75 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik China

Auf einem Empfang in Taiwan zum Nationalfeiertag der Republik China (auf Taiwan) sagte Erzbischof Paul R. Gallagher, Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im Staatssekretariat des Vatikans, der Vatikan werde ein engagierter Partner Taiwans bleiben und jeden konstruktiven Dialog unterstützen, den Taiwan mit anderen Ländern über den Weltfrieden und zum Nutzen der Menschheit führe. Matthew S.M. Lee, Botschafter der Republik China beim Heiligen Stuhl, sagte bei dem Bankett, Taiwan schätze die 75 Jahre der Beziehungen mit dem Vatikan; die gemeinsamen Werte der Religionsfreiheit und des Weltfriedens seien eine solide Grundlage für die künftigen Beziehungen (CNA 5.10. nach focustaiwan.tw 6.19.). 
Am 23. Oktober 1942 hatte der vatikanische L’Osservatore Romano die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Regierung von Chongqing (chinesische Kriegshauptstadt im 2. Weltkrieg) bekanntgegeben (vgl. www.catholic.org.tw/en/Latest/latest045Diplomatic.html).

 

Hongkong

14. Juli 2017:
Hongkong: Kirchen bekräftigen gemeinsame Übersetzung des Dialogdokuments „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“
In einer feierlichen Zeremonie haben Kardinal John Tong von der katholischen Diözese Hongkong und Bischof Cheng Chun-wa von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Hongkongs eine Erklärung unterzeichnet, mit der sie die ökumenische chinesische Übersetzung des Dokuments „Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017“ bekräftigen. Zeremonie und gemeinsames Gebet fanden am 14. Juli in der katholischen Kathedrale in Hongkong statt. Mehrere hundert Personen nahmen daran teil, darunter auch Vertreter anderer protestantischer Denominationen. Das Dokument wurde 2013 als Bericht der Lutherisch/Römisch-katholischen Kommission für die Einheit veröffentlicht. Ein gemeinsames Übersetzerteam begann seine Arbeit 2016; Anfang Juli 2017 wurde die chinesische Übersetzung des Dokuments veröffentlicht. In einem Heft sind zwei chinesische Ausgaben vereint, eine für die lutherische, die andere für die katholische Kirche. Dies war nötig aufgrund traditionell unterschiedlicher Begrifflichkeiten, z.B. bei den chinesischen Übersetzungen von Namen. Es handelt sich um das zweite Übersetzungsprojekt der beiden Hongkonger Kirchen nach der Übersetzung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ (1999), die 2014 fertiggestellt wurde (UCAN 20.07.; www.2017gemeinsam.de).

31. Juli / 1. August 2017:
Bischofswechsel in Hongkong
Nach Ablauf einer dreijährigen Verlängerung seiner Amtszeit als Bischof von Hongkong wurde Kardinal John Tong mit Vollendung seines 78. Geburtstages am 31. Juli 2017 von seinem Amt emeritiert. Kardinal Tong hatte die Leitung der Diözese acht Jahre lang inne. Am 1. August übernahm Koadjutorbischof Michael Yeung die Leitung der Diözese. In die Amtszeit von Kardinal Tong fiel eine ganze Reihe von politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Er bekundete immer wieder auch seine Hoffnung auf einen guten Ausgang der sino-vatikanischen Gespräche. 
Bischof Yeung hat gute Beziehungen zur neuen Regierungschefin Carrie Lam, einer praktizierenden Katholikin. Sie nahm am 5. August auch an der Amtseinführung von Bischof Yeung teil. In einer Pressekonferenz einen Tag nach seinem Amtsantritt bekundete der Bischof die Sorge um die Armen und Verlassenen in der Gesellschaft als Priorität. Er betonte zudem, dass die Hongkonger Kirche weiterhin als „Brücke“ zwischen China und dem Vatikan dienen wolle (AsiaNews 1.,2.08.; China heute 2016, Nr. 4, Chronik, 13. November 2016Hong Kong Sunday Examiner 22.,29.07.; 12.08.; UCAN 28.07.). 
Siehe hierzu den Beitrag in den Informationen.

 

Taiwan

12. Juli 2017:
Taiwan: Ehrenstaatsbürgerschaft für P. Luis Gutheinz SJ
Der österreichische Jesuit erhielt auf Initiative der Regierung der New Taipei City die Staatsbürgerschaft der Republik China auf Taiwan. Der 1933 in Tannheim in Tirol geborene Jesuit lebt mit einigen Unterbrechungen seit 1961 in Taiwan. Von 1974 bis 2005 unterrichtete er als Professor für systematische Theologie an der theologischen Fakultät der Fu-Jen-Universität in Taipei. P. Gutheinz gilt als Brückenbauer und Wegbereiter für die Entstehung einer chinesischen Theologie. Große Verdienste hat er sich auch im Bereich der Ökumene und der Arbeit mit Leprakranken – in Taiwan und auf dem chinesischen Festland – erworben. Nach einer Gesetzesänderung kann an Ausländer, die für Taiwan einen besonderen Beitrag geleistet haben, die Staatsbürgerschaft verliehen werden, ohne dass diese ihre Herkunftsnationalität aufgeben müssen (persönliche Korrespondenz; www.forum-weltkirche.de/de/personen/16641.luis-gutheinz-sj.html).
Siehe auch Luis Gutheinz’ Beitrag über „Theologische Stimmen aus der chinesischen Welt“ in China heute 2016, Nr. 4, S. 239-244.

19. Juli 2017:
Göttin Mazu wird um Schutz der Sommer-Universiade gebeten
Taipeis Bürgermeister Ko Wen-je und weitere Stadtvertreter sowie Verantwortliche des Organisationskomitees baten am 19. Juli die Göttin Mazu im Guandu-Tempel westlich von Taipei um ein gutes Gelingen der 29. Sommer-Universiade. Die Universiade – die Weltsportspiele der Studenten – war die größte jemals von Taiwan verantwortete Veranstaltung und fand vom 19. bis 30. August 2017 statt. Der Bürgermeister verriet vorher, dass er einen Monat lang nur vegetarisch essen werde – eine allgemeine Praxis, wenn es sich um ein Gebet in einem besonderen Anliegen handelt. Im Vorfeld zur Universiade nahm die Polizei eine ungewöhnlich hohe Zahl von illegalen Einwanderern, vor allem aus afrikanischen Ländern, fest. Willi Boehi

23. Juli 2017:
Taipei: Proteste gegen angebliches „Weihrauchverbot“
10.000 Menschen gingen in Taipei auf die Straße aus Sorge um ein „Weihrauchverbot“ in Tempeln. Die Demonstration am 23. Juli vor dem Präsidentschaftsgebäude, an der vor allem Daoisten und Anhänger der Volksreligiosität teilnahmen, erfolgte nach einer Falschmeldung in den Medien, nach der die Umweltschutzverwaltung den Gebrauch von Weihrauch verbieten wollte. Beamte widersprachen dem Bericht; man wolle den Gebrauch von Weihrauch reduzieren, jedoch nicht verbieten. Unter den Demonstrierenden waren Vertreter von 100 Tempeln. 
Mitte Juni hatte das Ministerium eine Maßnahme vorgelegt, nach der aus Gründen der Luftverschmutzung der Gebrauch von Weihrauch eingeschränkt werden solle. Li Yinyuan, Minister der Umweltschutzverwaltung, erwähnte, dass in Taiwan jährlich geschätzte 24 Tonnen Weihrauch verbrannt würden. Die Verwaltung wolle u.a. den Gebrauch von billigem Weihrauch aus China und Vietnam einschränken. Verschiedene Tempel haben bereits seit einiger Zeit den Gebrauch reduziert oder ganz verboten. Im August rief Minister Li auch dazu auf, während des „Geisterfests“ am 5. September, bei dem u.a. Papiergeld verbrannt wird, auf umweltfreundliche Praktiken umzustellen. Während des Geistermonats, der dieses Jahr am 22. August begann, werden von Privathaushalten wie Firmen den Ahnen und Verstorbenen Gaben dargebracht und Papiergeld verbrannt (Taipei Times 22.08.; UCAN 26.07.).

18. September 2017:
Präsidentin Tsai Ing-wen: Muslime gehören zu Taiwan
Die Gemeinschaft der Muslime sei ein bedeutsamer Partner und eine unentbehrliche Kraft zur Förderung der neuen nach Süden hin orientierten Politik der Regierung, erklärte Präsidentin Tsai Ing-wen bei einem Treffen mit Mitgliedern der Chinese Muslim Association. Sie gratulierte den Anwesenden auch zum Hadsch nach Mekka. Tsai liegt ein muslimfreundliches Taiwan am Herzen, damit sich diese Leute auch fernab der Heimat zu Hause fühlen. Sie wies dabei auf die bereits errichteten Gebetsräume für Reisende an Flughäfen und Bahnhöfen hin. Außerdem förderte Taiwan die halal-Zertifikation für Restaurants.
Die Chinese Muslim Association 中國回教協會 (nicht zu verwechseln mit der in den 1950er Jahren in der VR China gegründeten Chinesischen islamischen Vereinigung 中国伊斯兰教协会) wurde nach Angaben auf ihrer Website www.cmainroc.org.tw 1938 in Hankou auf dem chinesischen Festland gegründet und, nachdem 1949 viele ihrer führenden Mitglieder nach Taiwan übergesiedelt waren, 1958 in Taiwan formell wiedergegründet. Sie organisiert den jährlichen Hadsch von Taiwan nach Mekka, unterstützt eine internationale Konferenz, ein asiatisches muslimisches Sommerjugendlager sowie Studienkurse. Laut Regierungsstatistik gibt es auf Taiwan 50.000 bis 60.000 taiwanische Muslime und über 200.000 muslimische Immigranten, hauptsächlich aus Indonesien (Taipei Times 19.09.). Willi Boehi

29. September 2917: 
Katholische Fu-Jen-Universität eröffnet Klinikum
Das neue Krankenhaus wurde am 29. September eingeweiht. Die Zeremonie begann mit einer Eucharistiefeier, der Erzbischof Peter Liu Cheng-chung von Kaohsiung vorstand. Es predigte Kardinal Peter Turkson, Präfekt des im Vatikan neuerrichteten Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen. Er betonte den Auftrag von Ärzten und Pflegepersonal, die Patienten zu begleiten, die oftmals von der Gegenwartskultur als „nutzlos“ eingestuft würden. Kardinal Charles Maung Bo von Yangon, Myanmar, und der Vizepräsident Taiwans, der Katholik Chen Chien-jen, nahmen ebenfalls teil. Die Arbeiten an dem neuen Klinikum hatten 2011 begonnen. Nach Aussagen von Universitätspräsident Vincent Chiang Han-Sun, selbst Mediziner, soll die Klinik zum besten medizinischen Forschungszentrum auf der Insel ausgebaut werden. – 1933 hatten die Steyler Missionare in Peking von den Benediktinern die katholische Fu-Jen-Universität übernommen und sich u.a aufgrund eines erheblichen Mangels an Ärzten und Pflegepersonal in ganz China von Beginn an um die Einrichtung einer medizinischen Fakultät bemüht. Durch verschiedene Hindernisse und die Machtübernahme der Kommunisten 1949 kam es nicht dazu. Das Projekt wurde nach der Neugründung der Fu-Jen-Universität auf Taiwan 1961 erneut in Angriff genommen. 1990 wurde schließlich das College of Medicine gegründet, gefolgt von weiteren medizinischen Instituten. Für die praktische Ausbildung fehlte bislang ein Krankenhaus, zumal es in dem Stadtviertel keine größere Klinik gibt. Der Bürgermeister von New Taipei, Eric Chu, sagte bei der Einweihung, das Krankenhaus werde neben moderner medizinischer Forschung den Bewohnern in den umliegenden Stadtteilen Xinzhuang und Taishan einen großartigen Dienst erweisen (AsiaNews 30.09.; über „Das Vorhaben einer Medizinischen Fakultät an der Fu-Jen-Universität in Peking“ siehe den Beitrag von Karl Josef Rivinius in China heute 2015, Nr. 4, S. 249-261.)


Katharina Feith
Gregor Weimar
Katharina Wenzel-Teuber

Alle Quellenangaben in der „Chronik“ beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf das Jahr 2017.

您的捐款

为使中国中心能继续其促进中西方文化和宗教的相遇与交流之工作, 为能保证《中国教讯》和英语电子期刊《中国宗教评论》的定期出版, 我们需要您的经济援助.

立即捐款
赞助会员