Am 25., 29. und 31. Januar 2024 fanden in China Bischofsweihen statt: Thaddäus Wang Yuesheng wurde am 25. Januar zum Bischof von Zhengzhou in der Provinz Henan geweiht, Antonius Sun Wenjun am 29. Januar zum Bischof von Weifang in der Provinz Shandong. Die Diözese Weifang wurde von Papst Franziskus neu errichtet, im Gegenzug wurde zuvor die apostolische Präfektur Yiduxian aufgelöst. Am 31. Januar erfolgte die Bischofsweihe von Petrus Wu Yishan zum Bischof von Minbei in der Provinz Fujian. Es sind die ersten Bischofsweihen seit der letzten Verlängerung 2022 des vorläufigen sino-vatikanischen Abkommens von 2018.
Papst Franziskus hat, wie die Vatikanische Pressestelle am 29. Januar 2024 verlautete, bereits im April 2023 die neue chinesische Diözese Weifang in der Provinz Shandong errichtet, nachdem er die apostolische Präfektur Yiduxian aufgelöst hatte. „In dem Wunsch, die Seelsorge der Herde des Herrn zu fördern und sich wirksamer um ihr geistliches Wohl zu kümmern, hat Papst Franziskus am 20. April 2023 beschlossen, die apostolische Präfektur Yiduxian auf dem chinesischen Festland aufzuheben, die am 16. Juni 1931 von Papst Pius XI. errichtet wurde und deren Territorium dem apostolischen Vikariat von Zhifu (der heutigen Diözese Yantai) entnommen wurde, und gleichzeitig die neue Diözese Weifang, Suffragan von Jinan, Provinz Shandong, zu errichten, deren Bischofssitz sich in der Kathedralkirche Christkönig in Qingzhou, Stadt Weifang, befindet“, heißt es in dem vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlichten Kommuniqué. „Die Diözesangrenzen der neuen Diözese umfassen die folgenden Gebiete: die Bezirke Weicheng, Hanting, Fangzi und Kuiwen; die vier städtischen Entwicklungszonen; die Kreise Linju und Changle sowie die Städte Qingzhou, Zhucheng, Shouguang, Anqiu, Gaomi und Changyi. Der östliche Teil des Bezirks Laiwu wird dagegen in die Erzdiözese Jinan eingegliedert, während die Bezirke Boshan und Linzi sowie die Kreise Guangrao, Boxing und Gaoqing in die Diözese Zhoucun eingegliedert werden. Auf diese Weise entspricht das Gebiet der Diözese Weifang dem der bezirksfreien Stadt Weifang mit einer Gesamtfläche von 16.167,23 Quadratkilometern und einer Gesamtbevölkerung von 9.386.705 Einwohnern, von denen etwa 6.000 Katholiken sind, die von zehn Priestern und sechs Ordensschwestern betreut werden.“
Am 29. Januar 2024 erhielt der chinesische Priester Antonius Sun Wenjun die Bischofsweihe. Er war ebenfalls im April 2023 von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden. Beide Entscheidungen – über die neue Diözese und die Ernennung ihres ersten Bischofs – wurden erst jetzt am Tag der Bischofsweihe bekannt gegeben. „Am heutigen Montag, dem 29. Januar 2024, fand die Bischofsweihe von Priester Antonius Sun Wenjun statt, den der Heilige Vater im Rahmen des Vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 20. April 2023 zum Bischof von Weifang, Provinz Shandong, China, ernannt hat“, so die offizielle Pressemitteilung des Vatikans.
Wie die offiziellen Gremien, Chinesische Bischofskonferenz und Patriotische Vereinigung, in einem Statement ebenfalls vom 29. Januar 2024 schreiben, stand der Weihezeremonie Bischof Fang Xingyao von der Diözese Linyi, „Ehrenvorsitzender der Chinesischen Katholischen Patriotischen Vereinigung und Leiter der Katholischen Patriotischen Vereinigung der Provinz“, vor. Konzelebranten waren Bischof Yang Yongqiang von Zhoucun, Bischof Zhang Xianwang von Jinan, Bischof Lü Peisen von Yanzhou und Bischof Chen Tianhao von Qingdao – alle aus der Provinz Shandong. „Priester Wu Jianlin, stellvertretender Generalsekretär der Chinesischen Bischofskonferenz, verlas das Approbationsschreiben. 44 Priester konzelebrierten und mehr als 330 Ordensschwestern und Laien nahmen an der Zeremonie teil.“
Bischof Sun Wenjun wurde am 1. November 1970 in Weifang geboren. Er studierte von 1987 bis 1989 am Priesterseminar von Jinan und danach von 1989 bis 1994 am Sheshan-Seminar in Shanghai. Im Dezember 1995 wurde er zum Priester geweiht. Bis 2000 arbeitete er in Weifang, danach bis 2005 für die offiziellen katholischen Gremien der Provinz Shandong und das Priesterseminar in Jinan, anschließend wieder für die Diözese Weifang. Zwischen 2007 und 2008 war er zur Weiterbildung in Irland. „Von Dezember 2017 bis heute ist er auch stellvertretender Leiter der katholischen ‚zwei Gremien‘ der Provinz Shandong. Am 26. August 2022 wurde er zum Bischofskandidaten für das Bistum Weifang gewählt,“ so der offizielle Bericht.
(Quellen: Fides 29.1.2024; Vatican News 29.1.2024; https://www.chinacatholic.cn/html/report/24010733-1.htm; https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2024/01/29/0098/00182.html).
Bereits am 25. Januar 2024 fand die Weihe von Priester Thaddäus Wang Yuesheng zum Bischof der Diözese Zhengzhou in der Provinz Henan statt. Zhengzhou ist die Provinzhauptstadt. Die Weihe erfolgte in der Kirche in der Qinghuayuan-Straße im Bezirk Huiji in der Stadt Zhengzhou. Hauptkonsekrator war Bischof Shen Bin von Shanghai; Bischof Yang Yongqiang von Zhoucun und Bischof Zhang Yinlin von Anyang waren die beiden Mitkonsekretoren, Bischof Jin Lugang von Nanyang konzelebrierte. Bischof Wang hatte die päpstliche Approbation. Priester Yang Yu, Generalsekretär der Chinesischen Bischofskonferenz, verlas das offizielle Approbationsschreiben der Chinesischen Bischofskonferenz, berichteten die offiziellen Gremien Chinesische Bischofskonferenz und Patriotische Vereinigung auf ihrer Webseite. Mehr als 40 Priester, Schwestern und Laien aus den Diözesen der Provinz, insgesamt mehr als 300 Personen, hätten an der Weihezeremonie teilgenommen.
Das Presseamt des Heiligen Stuhls gab am 25. Januar bekannt: „Am heutigen Donnerstag, dem 25. Januar 2024, empfing Hochwürden Thaddäus Wang Yuesheng die Bischofsweihe, nachdem er am 16. Dezember 2023 vom Heiligen Vater zum Bischof von Zhengzhou in der chinesischen Provinz Henan ernannt worden war, im Rahmen des Vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China.“
Bischof Wang wurde am 27. Februar 1966 in Zhumadian, Henan, geboren und studierte von 1987 bis 1993 Philosophie und Theologie am Seminar für Süd- und Zentralchina. Am 17. Oktober 1993 wurde er in Hankou zum Priester geweiht. Seit Dezember 2011 arbeitete er als Gemeindepfarrer im Bezirk Huiji in Zhengzhou. Der Bischof ist Vorsitzender der Patriotischen Vereinigung der Provinz Henan und war seit Januar 2013 – so der Bericht der offiziellen Gremien – Administrator der Diözese. „Am 22. März 2022 wurde er zum Bischofskandidaten für das Bistum Zhengzhou gewählt.“ Der Vatikan wird in dem Bericht nicht erwähnt.
Wie Fides schreibt, konnte sich der Ernennungsprozess, „der mit der päpstlichen Ernennung am 16. Dezember letzten Jahres endete“, „auch auf den direkten Beitrag der verschiedenen Komponenten der Ortskirche stützen, nach einem synodalen Kriterium“.
Das Apostolische Vikariat Zhengzhou wurde 1946 in den Rang einer Diözese erhoben mit dem Xaverianer Faustino Tissot als Bischof. Dieser wurde 1953 aus China ausgewiesen. Später wurde die Diözese Zhengzhou immer von Diözesanadministratoren verwaltet. Bischof Wang ist somit der erste Bischof nach über 70 Jahren. Die Diözese zählt heute „zwischen 10.000 und 20.000 Katholiken“, so Fides.
(Quellen: AsiaNews 25.1.2024; Fides 25.1.2024; https://press.vatican.va/content/salastampa/en/bollettino/pubblico/2024/01/25/240125b.html; https://www.chinacatholic.cn/html/report/24010636-1.htm).
Am 31. Januar 2024 fand die dritte Bischofsweihe innerhalb einer Woche statt. Petrus Wu Yishan wurde zum Bischof der Diözese Minbei in der Provinz Fujian geweiht. Die Weihe fand in der katholischen Kirche von Chengguan, Jianyang, Stadt Nanping statt. Wie die offiziellen katholischen Gremien auf ihrer Webseite berichten, stand Bischof Li Shan von Beijing der Weihe vor. Mitweihende waren Bischof Zhan Silu von Mindong, Bischof Cai Bingrui von Xiamen und Bischof Jin Yangke von Ningbo. Priester Yang Yu, Generalsekretär der Chinesischen Bischofskonferenz, verlas wieder das offizielle Approbationsschreiben der Bischofskonferenz. Fast 80 Priester aus verschiedenen Diözesen Chinas sowie Ordensschwestern und Laien, insgesamt mehr als 360 Personen, nahmen an der Weihezeremonie teil, so der Bericht.
Im offiziellen Kommuniqué des vatikanischen Presseamtes vom 31. Januar ist zu lesen: „Heute, Mittwoch, 31. Januar 2024, fand die Bischofsweihe von Rev. Petrus Wu Yishan statt, den der Heilige Vater im Rahmen des Vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China am 16. Dezember 2023 zum Bischof der Apostolischen Präfektur Shaowu (Minbei), chinesische Provinz Fujian, ernannt hat.“
Bischof Wu Yishun, geboren am 7. Dezember 1964 in Ningde, Provinz Fujian, studierte von 1985 bis 1992 Theologie und Philosophie am Sheshan-Seminar in Shanghai. Am 15. August 1992 wurde er zum Priester für die Diözese Xiamen geweiht. Im Dezember 1999 wurde er – so die chinesische offizielle Webseite – zum Administrator der Diözese Minbei gewählt und war von September 2001 bis heute Vizevorsitzender der beiden offiziellen katholischen Gremien der Provinz. „Am 18. Januar 2022 wurde er zum Bischofskandidaten für das Bistum Minbei gewählt“, heißt es weiter in dem Bericht. Im Vatikan-Kommuniqué heißt es zudem: „Er wurde nach Minbei versetzt, wo er seinen pastoralen Dienst wiederaufgenommen hat, u.a. als Pfarrer von Nanping und Verantwortlicher der Apostolischen Präfekturen Shaowu und Jian’ou.“
(https://www.chinacatholic.cn/html/report/24010860-1.htm; https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2024/01/31/0103/00200.html).
Es sind die ersten Bischofsweihen seit der letzten Verlängerung des sino-vatikanischen Abkommens von 2018. Das Abkommen steht im kommenden Oktober erneut zur Verlängerung an. Mit den drei jüngsten Weihen fanden seit Unterzeichnung des Abkommens in China und in dessen Rahmen insgesamt neun Bischofsweihen statt.
China-Zentrum, Update am 31. Januar 2024